Doch selbstverständlich gibt es Abhilfe. Gezielte Vorsorgemaßnahmen können die Rasensaat vor Vögeln schützen. Aber auch, wenn erste Vögel sich an der Rasensaat vergriffen haben, gibt es ein paar nützliche Tipps.

7 hilfreiche Maßnahmen, um Rasensaat vor Vögeln zu schützen
Vogelscheuche: nicht umsonst damals von Bauern verwendet
Auch, wenn Vogelscheuchen bereits seit Jahrhunderten verwendet werden, sind sie bis heute noch effektiv. Es helfen die unterschiedlichsten Ausführungen: vom imitierten Menschen über den Kunststoffraben bis hin zu Glockenspielen.
Manchmal kann es jedoch vorkommen, dass sich die Vögel an den Vogelschreck gewöhnen und sich langsam wieder an die Rasensamen herantasten. In dem Fall müssen andere Maßnahmen dienen.
Die Saatfläche abdecken
Diese schützen die Rasensaat vor Vögeln, bieten jedoch zeitgleich die Möglichkeit, dass genug Licht zur Rasensaat gelangt. Wir empfehlen zum Gartenvlies zu greifen.
Es wird einfach über der Rasensaat ausgelegt und mit Heringen an den Kanten fixiert. Optimalerweise sorgen untergelegte Steine an den Rändern für einen kleinen Abstand zwischen Erdreich und Vlies. Die Vorteile des Vlieses: Es entsteht ein Mikroklima, welches die Keimung beschleunigt. Außerdem kann man den Rasen problemlos bewässern, ohne den Schutz zu entfernen.

Rasenmatte zur Aussaat verwenden
Die Rasenmatte ist den wenigsten ein Begriff. Es ist eine biologisch abbaubare Zellulosematte mit eingearbeiteten Rasensamen. Die Matte wird einfach auf der Erdfläche ausgerollt, mit etwas Erde bedeckt und bewässert.
Der integrierte Dünger ist sorgfältig dosiert und sorgt für ein gesundes Startwachstum. Das Beste ist jedoch in unserem Fall: Die Rasensamen sind Vögeln nicht zugänglich. Erst, wenn der Rasen anfängt zu keimen, löst sich die Rasenmatte unterirdisch auf.
Man muss sich keine Sorgen um einen zusätzlichen Schutz vor Vögeln machen.
Rollrasen zur Anlage des Rasens verwenden
Rollrasen ist ein professionell gezüchteter Rasen, welcher abgetragen wird und aufgerollt verschickt wird. Zuhause angekommen muss man den gesund wachsenden Rasen nur noch verlegen. Da die Gräser bereits gekeimt sind, muss man sich keine Sorge, um Schäden durch Vögel machen.
Die Grassode ist in der Regel dichter und absolut Unkrautfrei. Das dichte Wachstum macht es ungewünschten Pflanzen auch schwierig durchzudringen.
Rollrasen bedarf jedoch auch guter Vorbereitung. Mehr zur Anlage von Rollrasen erfahren Sie hier >
Rasensamen mit einer dünnen Erdschicht abdecken
Rasen gehört zu den Lichtkeimern und darf keinesfalls vergraben werden. Ein Abdecken mit einer dünnen Erdschicht ist jedoch unproblematisch. Den Vögeln wird die Sicht auf die Rasensamen versperrt, sodass weniger Verluste entstehen.
Auch leichtes Anwalzen der Rasensamen mithilfe einer Rasenwalze hilft nicht nur gegen Vogelschäden, sondern auch gegen das Abtragen durch den Wind.
Vögel füttern: Ablenkung vor der Rasensaat
Ein zugegeben unüblicher Gedanke ist es die Vögel einfach selbst zu füttern. Die Idee dahinter ist es den Fokus der Vögel auf ein leichter zugängliches Futter zu lenken. Ob dieser Trick wirklich funktioniert oder nicht, muss jeder letztendlich für sich selbst entscheiden.
Wir mögen jedoch ohnehin den Gedanken den Vögeln unserer Natur etwas Gutes zu tun. Und in Kombination mit anderen Maßnahmen wird es sicherlich auch einen kleinen Teil für einen dichten Rasen beitragen.
Mehr Saat verwenden
In der Regel raten wir davon ab mehr Rasensamen auszusäen als vorgeschrieben. Mehr als etwa 25 g/m² können dafür sorgen, dass die Gräser unter sich zu sehr um Nährstoffe, Wasser und Licht konkurrieren.
Wenn man jedoch die Erfahrung gemacht hat, dass ohnehin ein großer Teil der Saat verschwindet, kann man die Saatmenge getrost auch auf 30 g/m² erhöhen.
Kleinere Nachsaat-Flächen sind oft schlimmer betroffen
Häufig macht man die Erfahrung, dass Nachsaat-Flächen von Vögeln intensiver ins Visier genommen werden. Auf der kleinen Fläche fallen Lücken meist auch mehr auf. Die Tiere haben auf kleinster Fläche viel Futter. Oft kehren sie deshalb schnell wieder zurück.
Wir empfehlen deshalb insbesondere kleinere Lücken im Rasen nach der Aussaat abzudecken.
Was kann man tun, wenn Vögel erste Rasensamen gefressen haben?
Wenn Vögel bereits von der Rasensaat gefressen haben, sät man mit der gleichen Rasensaatmischung nach. Keimt der Rasen teils schon, sollte man die Fläche dazu möglichst nicht betreten. Nachträglich kann man den Rasen mit gespanntem Gartenvlies abdecken.
Sind die jungen Gräser bereits länger, ist es sinnvoll zu einer Nachsaat-Mischung zu greifen. Die Gräser sind auf schnelles und stabiles Wachstum ausgerichtet. So verkürzt sich die Zeit bis zur Keimung. Der Vorteil: Vögel haben ein kürzeres Zeitfenster bis der Rasen sich erneut verwurzelt.
Unsere Empfehlung ist die Turbo-Nachsaat von Wolf Garten zu verwenden. Die Gräser keimen bis zu 30% schneller, sodass die Vögel nahezu keine Chance haben dem Rasen Lücken zu verpassen.
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Hat es Folgen, wenn Vögel die Rasensaat fressen?
Ob große Lücken im Rasen entstehen ist situationsabhängig. Während manche kein Problem mit Vögeln haben, sieht bei anderen der Rasen nach Neusaat katastrophal aus. Sicherlich ist auch die Jahreszeit für das Ausmaß der Folgen verantwortlich.
Im Herbst berichten die meisten von einer Beschädigung des Rasens. Der Grund könnte darin liegen, dass die Gräser länger zum Keimen brauchen und sich langsamer verwurzeln. Ein anderer Grund ist jedoch auch die erhöhte Futtersuche der Vögel.
Aus den Schäden der Vögel resultieren folgende Folgen:
Lücken im Rasen
Um einen lückenfreien Rasen zu erhalten, muss man in dem Fall nachsäen. Nachsaat ist üblicherweise teurer.
Finanzielle Folgen
Größere Flächen Rasenfläche können ins Geld gehen. Immerhin kostet hochwertige Rasensaat auch ihren angemessenen Preis. Aber auch die Nachsaat durch entstandene Lücken macht sich bemerkbar.
Bei schlimmen Ausmaßen: Neuanlage
Seltener kommt es vor, dass der Rasen gar nicht mehr zu retten ist. Wer hingegen minderwertige Rasensamen verwendet hat und gleichzeitig mit einem Vogelproblem zu kämpfen hat, wird eine Neuanlage nicht vermeiden können. Alle Arbeiten, die zur Neuanlage nötig sind, müssen wiederholt werden.
Fazit: Vorsicht ist besser als Nachsicht
Lieber denkt man bei der Aussaat direkt daran die Rasensaat auch vor Vögeln zu schützen. Auch, wenn die Ausmaße bei manchen weniger gravierend sind als bei anderen, ist hier Vorsorge besser als Nachsorge.
Wer die Rasensaat mit einer dünnen Erdschicht abdeckt und die Rasenfläche z.B. mit einem Vogelschutznetz abdeckt, ist auf der sicheren Seite.