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Rasen aerifizieren – Ratgeber zum Rasen lüften

Rasen lüften (bzw. Rasen aerifizieren) ist eine beliebte Rasenpflege, die insbesondere bei verdichteten Rasenflächen angewendet wird. Trotz der grandiosen Resultate, wissen viele nicht, was man unter dem Begriff überhaupt versteht. Wie man einen Rasen aerifizieren sollte und was es letztendlich bewirkt ist Hauptbestandteil dieser hilfreichen Ratgeber-Seite.
Rasen aerifizieren

 

Was bringt Rasen aerifizieren eigentlich?

Beim Rasen aerifizieren werden in gleichmäßigen Abständen Löcher im Boden geschaffen. Mithilfe von Werkzeugen ermöglicht man einen leichteren Zugang zur Erde. Nährstoffe, Wasser und Luft können besser an die Wurzeln des Rasens gelangen. Aber auch Bodenlebewesen werden aktiver und verarbeiten Schnittgut und Blätter effizienter.

Verdichtete Rasenflächen können so gelockert werden. Staunässe hat die Möglichkeit abzufließen. So beugt man Wurzelfäule und einem Absterben des Rasens vor.

 

Was benötigt man, um einen Rasen zu aerifizieren?

Wer seinen Rasen lüften möchte, ist nicht an ein spezielles Werkzeug gebunden. Vielmehr gibt es eine Vielzahl von Helfern, die die Arbeit wesentlich erleichtern können: Grabegabel, Nagelschuhe, Aerfizierer und Rasenwalze schaffen Abhilfe.

 

Die Grabegabel

Eine Grabegabel hat in der Regel vier Zacken, die man gut zum Einstechen der Erde nutzen kann. Ohnehin sollte sie zur Grundausstattung jedes Gartens gehören.

Vorteile der Grabegabel

  • in fast jedem Gartenschuppen

Nachteile der Grabegabel

  • Rasen aerifizieren dauert länger, da nur 4 Zacken
  • Einstechen mühsam

 

Nagelschuhe

Nagelschuhe sind häufig keine ganzen Schuhe, sondern nur ein Untersatz für die Gartenschuhe. Man befestigt das „Nagelbrettchen“ unter der Schuhsohle. Die Nägel stechen in den Rasen, um diesen zu lüften.

Vorteile der Nagelschuhe

  • einfache und verständliche Anwendung
  • ideal, um gleichzeitig andere Arbeiten durchzuführen (z.B. Mähen)
  • günstig in der Anschaffung
  • ideale Nagellänge

Nachteile der Nagelschuhe

  • Viele minderwertige Produkte erhältlich, die nicht richtig halten

 

 

Aerifizierer mit Hohlspoons

Aerifizierer werden auch Rasenlüfter genannt. Generell ist es ein Werkzeug, welches mit dem Fuß eingestochen wird. Die Handhabung ist ähnlich der eines Gärtnerspatens. Am häufigsten sind Aerifizierer mit Hohlspoons (Hohlzinken) ausgestattet, die die Erde aus den Löchern ziehen. So vermeidet man die Verdichtung durch Eindrücken. Manchmal ist ein Auffangbehälter angebracht.

Vorteile eines Aerifizierers

  • Weniger Verdichtung
  • Leicht verständlich in Anwendung
  • Stabiles & langlebiges Werkzeug

Nachteile eines Aerifizierers

  • vergleichsweise hoher Preis
  • wenige Löcher je Stich

 

Rasenwalze

Wer ohnehin eine Rasenwalze besitzt, kann spezielle Schellen mit Spoons kaufen. Diese werden um die Walze angelegt. Durch Befüllen der Walze wird genug Druck auf die Erde ausgeübt, um diesen zu lüften.

Es gibt jedoch auch spezielle Rasenlüfter-Walzen. Diese sind jedoch nicht so universell einsetzbar, wie die Lösung mit der gewöhnlichen Rasenwalze. Wer also ohnehin sich immer Mal eine Rasenwalze zulegen wollte, kann diese auch zum Aerifizieren nutzen.

Vorteile der Lüfterwalze

  • Vielzahl Löcher gleichzeitig
  • weniger mühsam in Anwendung
  • ideal für mittlere und große Rasenflächen

Nachteile der Lüfterwalze

  • Rasenwalze benötigt (oder vergleichsweise teuer in Anschaffung)

 

Maschine: Wenn es professionell werden soll

Maschinen kommen in der Regel nur im professionellen Bereich in den Einsatz. So werden beispielsweise Rasenplätze für Fußballspiele mit Maschinen aerifiziert. Da wir uns hier jedoch nur auf den privaten Bereich fokussieren, wollen wir diese Alternative nur nebenbei anschneiden.

Die Maschinen werden entweder geschoben oder teils auch wie ein Traktor gefahren. Vollautomatisch stechen mehrere Hohlspoons die Erde aus dem Rasen. Insbesondere im Sport ist es sinnvoll mithilfe einer solchen Maschine eine Rasen aerifizieren zu können. Die Gräser werden widerstandsfähiger und überleben das nächste Spiel garantiert.

 

So kann man einen Rasen aerifizieren: Schritt für Schritt

Wer einen Rasen aerifizieren will, wird schnell merken, dass dies zu den einfacheren Aufgaben in der Rasenwelt gehört. Nachdem man sich für passendes Werkzeug entschieden hat, fängt man in einer Ecke der Rasenfläche an.

Man teilt die Gesamtfläche vor dem inneren Auge in Bahnen ein. Nun beginnt man mit dem Aerifizieren. Das Werkzeug wird in die Erde gestochen. Benutzt man Werkzeug mit Hohlspoons (Hohlzinken) dann lässt man die herausgezogene Erde vorerst liegen.

Arbeiten Sie die Gesamtfläche gleichmäßig Bahn für Bahn ab.

Im zweiten Schritt greift man zum Rechen und sammelt alle Erdzylinder zusammen. Sollte man Nagelschuhe, eine Grabegabel oder sonstiges Aerifizierung-Werkzeug ohne Hohlzinken genutzt haben, so hat man sich diese Arbeit gespart.

 

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Im dritten Schritt wird die Erde aus dem Aerifizieren (falls vorhanden) mit Sand vermischt. Diese Mischung eignet sich ideal zum Füllen der Löcher. Man trägt den Sand in die Löcher auf.

Sind diese zu klein zum Aufnehmen des Sandes, trägt man den Sand über die Löcher auf. Ein Straßenbesen hilft den Sand effektiv einzuarbeiten. Als natürlicher Abstandhalter lässt dieser immer genug Platz für eine gesunde Wasser- und Nährstoffzufuhr.

Als letztes Gießen wir die Rasenfläche. So gelangt erstmalig mehr Wasser an die Wurzeln. Diese finden breites Wachstum und verankern sich stärker im Boden. Wer möchte, kann den Boden danach auch düngen. Rasen aerifizieren und düngen ist eine besonders effektive Kombination, da die Nährstoffe nahezu direkt an die Wurzeln gelangen.

 

Wer ohnehin den Rasen auch noch sanden wollte, kann gerne mehr Sand auftragen. So hat man zwei Pflegearbeiten gleichzeitig erledigt. Das Sanden ist bei schweren lehmigen Böden, die eine geringe Wasserdurchlässigkeit aufweisen, von Nöten.

 

Wann man den Boden aerifizieren sollte

Wer seinen Rasen aerifizieren möchte, sollte dies möglichst im Frühjahr machen. Die Gräser benötigen alle Kraft, um nach dem Winter sich zu regenerieren und zu festigen. Das Aerifizieren schafft für die Wurzeln neues Potenzial für ein stabiles Wachstum.

Wer einen schweren lehmhaltigen Boden hat, der ohnehin unter Verdichtung und Staunässe leidet, kann auch im Herbst den Rasen aerifizieren. Idealerweise führt man diese Pflegearbeit vor der Herbstdüngung aus, sodass die Nährstoffe auch ideal bis in den Frühling wirken.

Es gibt aber auch Hinweise, die auf eine zu dichte Erde aufmerksam machen. Wenn man sich nicht sicher ist, ob man den Rasen aerifizieren sollte oder nicht, sollte man einen Stichtest machen. Man nimmt einen spitzen Gegenstand und schaut, ob die Erde leicht durchdringbar ist.

Zum anderen weist ein modriger Geruch (insbesondere nach Regen), Staunässe und Fäulnis der Gräser darauf hin, dass man den Rasen aerifizieren sollte.

 

Das wohl schlechteste Wetter zum Rasen aerifizieren

Es gibt tatsächlich auch schlechtes Wetter zum Aerifizieren. Zum einen sollte man das Aerifizieren in trockenen Hitzeperioden zur Mittagszeit lassen. Der Grund ist, dass der Feuchtigkeit speichernde Boden geöffnet wird. Durch die Löcher verdunstet das Erdreich und eine braune und trockene Fläche kann die Folge sein. Zwar kann man einen verbrannten Rasen auch reparieren, jedoch ist es immer schlauer vorsichtig zu agieren.
Wetter zum Rasen aerifizieren

Zum anderen ist aber auch ein nasser Boden unvorteilhaft. Damit man den Rasen aerifizieren kann, sollte es nicht regnen. Auch kurz nach dem Regen ist es nicht sinnvoll einen Rasen zu lüften. Der Grund scheint nicht den meisten nicht ganz verständlich. Hat man jedoch einen lehmhaltigen Boden, kann es sein, dass beim Einstechen der Spoons die Erde an den Innenwänden verschmiert. So bildet sich eine Art Schutzwand, die austrocknet und undurchlässig wird.

 

Was ist der Unterschied zum Vertikutieren?

Wer sich zum Thema Rasen aerifizieren informiert, wird sicherlich schonmal mit dem Vertikutieren in Kontakt gekommen sein. Grundsätzlich ist das Lüften jedoch vom Vertikutieren zu unterscheiden. Beides ist nicht das Gleiche, auch wenn es häufig zusammen genannt wird.

Rasen vertikutieren bedeutet zunächst den Rasen von Moos und Rasenfilz zu befreien. Das ist auch schon ein wesentlicher Unterschied im Endresultat. Rasen aerifizieren bewirkt nämlich nicht, dass Rasenfilz verschwindet.

Beim Vertikutieren wird also nur die Oberfläche zur Erde zugänglicher gemacht. Beim Aerifizieren sticht man diese an. Wer Probleme mit Staunässe hat, sollte beide Pflegearbeiten durchführen. Zum einen kann nämlich Rasenfilz Nässe aufhalten und zum anderen können Löcher einen guten Abfluss ermöglichen.

Eines haben aber beide Arbeiten gemeinsam: Die Wasser, Nährstoff und Luftzufuhr wird verbessert. Wer keinen Vertikutierer hat, kann zumindest einen ähnlichen Effekt beim Rasen Aerifizieren erreichen.

Ein großer Vorteil beim Aerifizieren des Rasens ist jedoch der Preis. Vertikutierer kosten mehrere Hundert Euro und sind entsprechend kostspielig. Beim Lüften benötigt man hingegen nur ein spitzes Werkzeug und kann direkt loslegen. Bereits ab ca. 20€ kann man hervorragende Resultate erzielen.

 

Fazit: Rasen aerifizieren: Keine Ergänzung zum Vertikutieren

Allumfassend kann man sagen, dass es sinnvoll ist einen Rasen regelmäßig zu aerifizieren. Es ist viel mehr als nur eine Ergänzung zum Vertikutieren. Die Wurzel bekommen einen Wachstumsschub und das Bodenleben wird angekurbelt.
Wer ohnehin seinen Rasen regelmäßig sandet, sollte den Rasen vorher auch aerifizieren, um besonders effektiv zu arbeiten.

 

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