Doch welche Rasendünger sind tierfreundlich? Und warum kann auch organischer Dünger den Haustieren schaden?
Welche Rasendünger sind für Tiere gefährlich?
Bei Tieren sollte man auf mineralische Dünger und Düngern mit Moos- und/oder Unkrautvernichter verzichten. Diese verursachen Vergiftungssymptome und können im schlimmsten Fall zum Tod führen. Organische Dünger sollten kein Rizinus-Schrot enthalten, um das Risiko einer Rizin-Vergiftung zu vermeiden. Auch sollten keine Schlachtabfälle verarbeitet sein.
Mineralische Dünger
Eine mineralisch gedüngte Rasenfläche darf von Tieren bis zur vollständigen Auflösung des Granulats nicht betreten werden. Eine ausgiebige Bewässerung fördert dabei die Aufnahme der Nährstoffe im Boden.
Mineraldünger besteht aus Salzen, welche schnell zu Vergiftungssymptomen bei Tieren führen können. Das konzentrierte Salz mit den Hauptbestandteilen Stickstoff, Phosphor und Kalium löst sich bei der Verdauung auf. Die Schleimhäute werden angegriffen. Im schlimmsten Fall werden die roten Blutkörperchen in ihrer Funktion eingeschränkt, sodass die Sauerstoffversorgung leidet.
Junge Hunde sind am meisten gefährdet: Die Neugierde von Welpen kombiniert mit dem geringen Gewicht kann weitaus fatalere Folgen haben.
Dünger mit Moos- und/oder Unkrautvernichter
Aber auch Dünger mit Moos- oder Unkrautvernichter ist die falsche Wahl. Die chemischen Stoffe sind ätzend und können im schlimmsten Fall zum Tod von Hunden und Katzen führen.
Rasendünger gegen Moos enthält größere Mengen an Eisen-II-Sulfat, welches zwar gegen Moos hilft, Menschen und Hunden jedoch schaden kann. Beim Menschen können bei Kontakt mit der Haut leichte Verätzungen entstehen.
Aber auch Rasendünger mit Unkrautvernichter enthalten häufig das Herbizid 2,4-D, welches für Hund, Katze und andere Haustiere schädlich ist.
Organische Dünger mit Rizinus-Schrot
Aber auch organische Rasendünger können unter bestimmten Umständen gefährlich für Haustiere werden. Achten Sie beim Kauf darauf, dass kein Rizinus-Schrot verwendet wurde. Wird dieses bei Produktion nicht ausreichend erhitzt, wird das enthaltene Rizin nicht unschädlich gemacht.
Bereits in kleinen Dosen ist Rizin tödlich für Mensch und Tier. Nach mehrfachen Vorfällen wurde Rizinus-Schrot in der Schweiz als Zusatz zu Düngern sogar verboten.
Organische Dünger mit tierischen Abfällen
Nicht jeder organische Rasendünger ist auch tierfreundlich. Häufig werden in Rasendünger auch Reste der Schlachtung verarbeitet. Gemahlene Knochen, Federmehl, getrocknetes Blut und sonstige Schlachtabfälle erfreuen die Nase des Hundes zu sehr.
Der verlockende Duft führt zum Verzehr des organischen Düngers. Wir empfehlen deswegen stets auf tierfreien organischen Dünger zu setzen.
Welche tierfreundlichen Rasendünger gibt es?
Es gibt auch tierfreundliche Rasendünger. Tierfreie organische Rasendünger sind eine gute Wahl. Beachten Sie dennoch stets die Angaben des Herstellers. Als selbst hergestellte biologische Dünger empfehlen wir Brennnesseljauche, nährstoffreiche Komposterde oder das regelmäßige Mulchen des Rasens.
Tierfreie organische Alternativen als tierfreundlicher Rasendünger
Organischer Dünger enthält, wie mineralischer Dünger, ein abgestimmtes Verhältnis zwischen Stickstoff, Phosphor und Kalium. Der Unterschied liegt jedoch in der Verfügbarkeit für die Rasenpflanzen. Die organische Variante muss zunächst von Mikroorganismen zersetzt werden.
Das gewonnene Nitrat kann erst jetzt durch die Rasenwurzeln aufgenommen werden. Durch den zwischengeschalteten Zersetzungsprozess ist auch eine Überdüngung laut Experten kaum möglich. Der Dünger wirkt über einen längeren Zeitraum.
Unsere Empfehlung bei Tieren auf dem Rasen: Plantura Bio-Rasendünger
Da der Rasendünger organisch ist, ist auch eine Verbrennung des Rasens bei falscher Anwendung sehr unwahrscheinlich. Die Anwendung kann von Februar bis Oktober erfolgen.
Mit Brennnesseljauche den Rasen düngen
Wer möchte kann sich einen tierfreundlichen Rasendünger auch selbst herstellen. Ein Rasen kann auch problemlos mit einer organischen Brennnesseljauche gedüngt werden.
Um den tierfreundlichen Rasendünger herzustellen, werden lediglich ein Eimer, 10 Liter Wasser und ein Kilogramm Brennnesseln benötigt. Nach ein paar Wochen kann man den tierfreundlichen Dünger im Verhältnis 1:20 verdünnen und gleichmäßig ausbringen.
Mehr zur Düngung mit der Brennnesseljauche erfahren Sie hier >
Nährstoffreiche Komposterde ausbringen
Ein Kompost ist auch für Rasenbesitzer eine wahre Erleichterung. In den vegetationsstarken Monaten wachsen die Gräser sehr schnell. Häufig kommt dann die Frage auf, wie man den ganzen Rasenschnitt entsorgen kann.
Den Rasenschnitt zu kompostieren ist eine gute Idee, wenn man einen natürlichen Dünger für den Rasen herstellen will. Der stickstoffreiche Rasenschnitt wird dazu mit kohlenstoffreichen braunen Materialien vermischt.
Nach ein paar Wochen hat man einen tierfreundlichen Rasendünger. Diesen bringt man einfach gleichmäßig auf der Fläche aus. Wir empfehlen für diese Anwendung nur geringe Mengen tierischer Abfälle zu kompostieren.
Den Rasen regelmäßig mulchen
Durch das häufige Rasenmähen entziehen wir dem natürlichen Kreislauf Nährstoffe. Beim Mulchen wird im Gegensatz zum Rasenmähen der Rasenschnitt wieder auf der Fläche verteilt. Ein spezieller Rasenmäher mit Mulchfunktion zerkleinert die Pflanzen. Diese sind klein genug, um von Mikroorganismen in Nährstoffe zersetzt zu werden.
Das Beste ist, dass Rasenschnitt für Hunde, Katzen, usw. absolut unattraktiv ist. Wer einen tierfreundlichen Rasendünger sucht, kann auch häufiger das Mulchen in Erwägung ziehen. Um zu erfahren, wie man den Rasen richtig mulchen kann, lesen Sie diesen Beitrag durch >
Fazit: So spart man sich den teuren Besuch beim Tierarzt und der Hund ist glücklich
Tierfreundlicher Dünger ist selten. Auch, wenn Hersteller angeben, dass der Rasendünger schonend für Haustiere ist, enthalten sie oft Schlachtabfälle, welche die Nase verlocken.
Egal für welchen Rasendünger man sich entscheidet, sollte man die Haustiere zunächst im Blick behalten. Bei Zweifel hilft es die Meinung eines professionellen Tiermediziners einzuholen.