Vorarbeiten zum Rasenfilz entfernen ohne Vertikutierer
Bevor man Rasenfilz ohne einen Vertikutierer entfernen kann, ist Vorarbeit nötig. Der Rasen muss möglichst kurz gemäht werden, sodass man leicht an die Rückstände kommt. Egal, welche der unten erläuterten Methoden man anwendet, ist eine einfache Zugänglichkeit wichtig.
Wie kann man den Rasenfilz entfernen ohne zu vertikutieren?
Rasenfilz entfernen mit dem gewöhnlichen Rechen
Grundsätzlich kann man bereits mit einem Rechen großartige Ergebnisse erzielen. Man fängt in einer Ecke an und recht den Rasen Bahn für Bahn. Der Rasenfilz sammelt sich hauptsächlich an den Zinken.
Man sollte möglichst mit Handschuhen arbeiten, da Moos und Filz sich in den Zinken sammeln und von Hand entfernt werden müssen.
Kleine Pausen gibt es immer dann, wenn ein Haufen entsteht. Man entsorgt den Rasenfilz entweder auf dem Kompost oder in der Biotonne.
Will man Rasenfilz ohne einen Vertikutierer entfernen, kann man ruhig etwas mehr Druck auf das Werkzeug ausüben. Ein gewöhnlicher Fächerrechen ist ohnehin nachgiebig. Die Zinken gelangen jedoch mit bisschen Druck bis zur Erde und können das abgestorbene Gras „abkratzen“.
Man darf keinen Schreck bekommen, wenn Unmengen Gräser auf dem Haufen landen. Häufig wird erst im Nachhinein sichtbar, wie viele dieser abgestorben sind. Wer keinen Rechen zur Hand hat, kann auch mit einer Harke den Rasenfilz entfernen.
Die unglaublichen Vorzüge eines Rasenrechens
Wer ohne Vertikutieren Rasenfilz entfernen möchte, wird den Rasenrechen lieben. Im Gegensatz zum gewöhnlichen Gartenrechen sind die Zinken beim Rasenrechen nicht nachgiebig. Die große Breite des Geräts ermöglicht auch bereits bei leichtem Druck ein hervorragendes Ergebnis.
Man sollte den Rasenrechen jedoch nicht mit einem Handvertikutierer verwechseln. Dieser hat nämlich Gartenkrallen, welche auch ein paar Millimeter in den Boden eindringen. Das tun wir mit dem Rasenrechen nicht.
Was ist Rasenfilz?
Unter Rasenfilz versteht man eine Schicht im Rasen, die aus abgestorbenen Gräsern besteht. Durch mangelnde Bodenaktivität werden sie nicht abgebaut. Man erkennt Rasenfilz an einer überwiegend gelben Rasenfläche und mangelndem Wachstum der Gräser.
Wann ist der beste Zeitpunkt, um Rasenfilz zu entfernen?
Der beste Zeitpunkt, um Rasenfilz zu entfernen ist im Frühjahr. Insbesondere im Herbst und Winter sterben schwache Gräser ab und verfilzen. Wer im März oder April bei höheren Bodentemperaturen den Rasen von Rasenfilz befreit, profitiert von besserem Wachstum.
Die Gräser haben mehr Platz, um sich auszubreiten. Außerdem ist die Zufuhr von Sauerstoff, Nährstoffen und Wasser gewährleistet. So bekommt der Rasen in der neuen Wachstumsphase nach dem Winterschlaf einen wahren Schub. Eine Frühjahresdüngung schafft für die Gräser grandiose Bedingungen.
Was sollte man nach dem Entfernen des Rasenfilzes noch tun?
Will man Rasenfilz ohne Vertikutieren entfernen, sollte man sich auch Gedanken über weitere Rasenpflege machen. Nachdem die abgestorbene Grasschicht entfernt wurde, ist der Boden nämlich wieder frei zugänglich für Wasser, Nährstoffe und Sauerstoff.
Das Maximum herausholen: Den Rasen aerifizieren
Das Aerifizieren des Rasens (auch: Rasen lüften) meint das Einstechen einer Vielzahl von Löchern. Die ganze Rasenfläche wird gleichmäßig abgearbeitet. Die Hunderten und min. 5 cm tiefen Löcher verhelfen dem Boden Nährstoffe, Wasser und Sauerstoff aufzunehmen.
Wer das Maximum aus dem Rasen rausholen will, sollte dementsprechend neben dem Entfernen des Rasenfilzes auch noch einen draufsetzen. Sand in den Löchern kann verhelfen den Effekt möglichst lange anhalten zu lassen.
Was benötigt man zum Aerifizieren?
Grundsätzlich sind für Anfänger Nagelschuhe bestens geeignet. Diese werden unter dem festen Schuhwerk befestigt. Mit jedem Schritt werden Dutzende Löcher gleichzeitig in den Boden gedrückt. Wir empfehlen bei Nagelschuhen auf einen guten Halt zu achten.
Wer regelmäßig Aerifizieren will, wird Werkzeug mit Aeratoren mit Hohlspoons* wählen. Diese ziehen die Erde aus dem Loch heraus. So beugt man Verdichtung der Löcher vor.
Wer mehr zum Thema „Rasen aerifizieren“ erfahren möchte, ist mit unserem Artikel bestens beraten >
Rasenfilz vorbeugen: Rasen sanden zum Auflockern
Verdichtete Böden sind anfälliger für Rasenfilz. Will man sich ersparen den Rasenfilz ohne Vertikutierer entfernen zu müssen, sollte man die Erde lockern.
Eine Methode haben wir bereits angerissen: Das Aerifzieren. Zum anderen kann man den Rasen jedoch auch Sanden. Dazu wird Sand auf der Rasenfläche ausgebracht und mit einem Straßenbesen ausgearbeitet. Insbesondere lehmhaltige Böden können so aufgelockert werden.
Nachsaat kahler Stellen
Rasenfilz entfernen ohne Vertikutierer hat den gleichen Schwachpunkt wie mit passender Gerätschaft: Kahle Stellen werden sichtbar. Insbesondere bei intensiv von Rasenfilz geplagten Flächen, entstehen Lücken.
Die Pflanzen haben zu wenig Sonne, Nährstoffe oder Feuchtigkeit erhalten und sind teilweise abgestorben. Nun muss man wieder nachhelfen. Eine spezielle Nachsaat enthält Gräser, die besonders schnell wachsen, sodass der Rasen bald wieder betreten werden darf. Die robusten Gräser sind ideal für Lücken, die durch Rasenfilz entstanden sind.
Warum sollte man Rasenfilz entfernen?
Grundsätzlich ist Rasenfilz nichts Gutes. Normalerweise sollten die Gräser durch Bodenlebewesen abgebaut werden. So würde der natürliche Nährstoffkreislauf erhalten bleiben.
Entsteht hingegen eine trockene Schicht, werden Nährstoffe, Wasser und Sauerstoff auf dem Weg zum Boden blockiert.
Aber auch die fehlende Sonne direkt an der Erde hindert das Keimen neuer Pflänzchen. Der Rasen erstickt.
Dann gibt es jedoch noch einen Nachteil, der das Herz jedes Rasenliebhabers bluten lässt: Rasenkrankheiten und Pilz haben unter feuchtem Rasenfilz leichtes Spiel sich auszubreiten. Die gesamte Rasenpflege war umsonst. Rasenfilz ohne oder mit Vertikutierer zu entfernen wird zur verzweifelten Rettungsaktion.
Darf man den Rasen nach dem Entfernen von Rasenfilz düngen?
Ja, die Düngung ist jetzt sogar besonders effektiv. Ohnehin brauchen die strapazierten Gräser Nährstoffe, um sich zu regenerieren. Ein gewöhnlicher NPK-Rasendünger (mit Stickstoff, Phosphat und Kalium) genügt vollkommen. Wer größere Flächen düngen möchte, sollte einen Streuwagen nutzen. Dieser garantiert ein gleichmäßiges Ausbringen auf gesamter Rasenfläche.