Jeder kennt jedoch das ungeduldige Warten bis endlich die ersten Gräser zu sehen sind. Doch wie erkennt man eigentlich, ob die Rasensaat überhaupt noch aufgeht und wann sollte man Lücken lieber nachsäen und schließen?
Wie lange braucht ein Rasen, um zu keimen?
Rasen fängt an nach etwa 7 bis 21 Tagen zu keimen. Da eine Regel-Saatgut-Mischung aus verschiedenen Grasarten besteht, können einzelne Samen unterschiedlich lang brauchen. Etwa 4 bis 5 Wochen nach der Aussaat ist der Rasen für den ersten Schnitt bereit.
Wann kann ein Rasen das erste Mal betreten werden?
Auch, wenn der Rasen nach 4 Wochen zum Rasenmähen einmalig betreten werden darf, sollte der Rasen noch nicht genutzt werden. Erst nach etwa 3 Monaten kann man sich öfter auf den Rasen trauen. Stets sollte man jedoch ein Gefühl dafür entwickeln, ob der Rasen bereits robust und verankert ist.
Größere Belastungen, wie zum Beispiel Ballspiele oder Grillfeste sollten idealerweise auf das nächste Jahr warten.
Sind Lücken am Anfang nach der Aussaat normal?
Lücken im Rasen sind anfangs normal. Da eine Rasensaat-Mischung aus verschiedenen Arten besteht, ist die Keimdauer jedes Rasensamens unterschiedlich. Wenn nach 4 Wochen immer noch deutliche Lücken zu sehen sind, kann man nachsäen. Kleinere Lücken schließen sich nach dem ersten Mal Rasenmähen.
Der Rasen wächst nach dem ersten Schnitt mehr in die Breite und wird robuster. Aus einem einzigen Samen kann unserer Erfahrung nach eine bis zu 6 cm x 6 cm flächendeckende Pflanze werden.
Sollte der Rasen trotz sorgfältiger Pflege und dem Abwarten der üblichen Rasen Keimdauer trotzdem noch licht sein, dann muss man höherwertige Rasensamen kaufen. Mehr dazu, welche Rasensamen man kaufen sollte und welche komplett ungeeignet sind, gibt es hier zum Nachlesen (inklusive Selbsttest).
Wie kann man die Keimzeit des Rasens beschleunigen?
Die Keimdauer des Rasens kann man durch eine Startdüngung, Vorbereitung des Bodens, regelmäßige Bewässerung und der Wahl des richtigen Zeitpunktes beeinflussen. Die Mindesttemperatur des Bodens sollte zudem mindestens 10 Grad Celsius betragen.
Saatfläche mit Gartenvlies abdecken
Wer bereits ausgesät hat und die Keimzeit des Rasens beschleunigen will, wird mit Gartenvlies den höchsten Erfolg erzielen. Das Vlies wird über der Saatfläche ausgelegt und mithilfe von Erdankern befestigt. Unter dem Vlies entsteht ein Mikroklima, welches durch den Treibhauseffekt ideal für den Rasen ist.
In der Regel kann man die Keimzeit auf diese Weise verkürzen. Der positive Nebeneffekt ist, dass die Saat vor Vögeln geschützt ist. Insbesondere im Frühjahr bei kaltwerdenden Nächten ist das Gartenvlies ein wahrer Wachstumsbeschleuniger.
Bei Nachsaat schnellkeimende Samen verwenden
Hat man Lücken im Rasen und möchte diese schließen, sollte man schnellwachsende Nachsaat verwenden. Die Keimdauer dieses Rasens ist wesentlich kürzer, um ihn schnell wieder betreten werden zu können. Die Nachsaat kann von April bis Oktober ausgebracht werden und es wird eine bis zu 30% schnellere Wachstumszeit versprochen.
Richtige Vorbereitung des Bodens
Unmittelbar vor der Aussaat wird der Boden ca. 20 cm tief umgegraben. Die Erde wird zusätzlich mit einer Harke gelockert und planiert. Man entfernt alle sichtbaren Wurzeln von Unkräutern.
Wer die Keimdauer des Rasens verkürzen möchte und gleichzeitig einen gesünderen Rasen erhalten will, wird die Fläche zwei Wochen vor (notfalls mit der Aussaat) düngen. Zum Beschleunigen der Keimzeit eignet sich Starterdünger.
Der Dünger ist mit seinem hohem Phosphoranteil auf die gesunde Wurzelbildung und die frühe Seitentriebbildung der Pflanzen ausgelegt. Selbstverständlich sind dennoch, wie üblich, auch Stickstoff und Kalium enthalten.
Wer einen lehmhaltigen Boden besitzt, sollte diesen vorher mit Sand mischen. Die Erde wird sonst von Bewässerung zu Bewässerung immer härter. Die jungen Wurzeln des Rasens schaffen es nicht durch die harte Kruste durchzudringen. Mehr zum Anlegen von Rasen auf lehmhaltigen Böden gibt es hier nachzulesen >
Boden durchgehend feucht halten
Junge Rasensaat muss durchgehend feucht gehalten werden. Nur wer täglich bewässert, wird die Rasen Keimdauer verkürzen können. Das Austrocknen der Samen kann während der kritischen ersten zwei Wochen sogar den Tod der Pflanzen bedeuten.
Bewässert wird nur mit zerstäubtem Strahl, da die Rasensamen ansonsten an eine Stelle gespült werden. Rinnsale und Pfützen müssen aus demselben Grund vermieden werden.
Den richtigen Zeitpunkt zur Aussaat wählen
Wer die Rasen Keimdauer positiv beeinflussen möchte, sollte im April, Mai, August oder September säen. Die Temperaturen sind warm, jedoch nicht zu heiß. Auch ist nicht mit Trockenperioden zu rechnen.
Die Bodentemperatur sollte nachts, sowie tagsüber mindestens zehn Grad Celsius betragen. Ein Blick aufs Wetter zeigt die sonnigen Tage, an denen die Saat besonders gut keimt.
Welche Ursachen hat es, dass mein Rasen nicht keimt?
Häufigste Gründe sind zu niedrige Temperaturen, die Qualität bzw. gewählte Art der Rasensamen und mangelnde Bewässerung. Über das Ausschlussverfahren kann man herausfinden, an welchen Stellschrauben man ansetzen muss.
Lösung bei falschen Rasensamen
Die Qualität der Rasensamen ist ein großer Faktor, der häufig vernachlässigt wird. Qualitative Rasensamen wachsen dicht und sind robuster. Aber auch das falsche Lagern kann die Haltbarkeit der Rasensamen beeinflussen.
Um zu prüfen, ob Sie die richtigen Rasensamen gewählt haben, empfehlen wir Ihnen unseren Selbsttest durchzuführen. Am Ende wird ihnen die passendste Rasenmischung vorgeschlagen. Weicht die gekaufte dieser ab, ist es sehr wahrscheinlich, dass Sie die falschen Rasensamen-Mischung gewählt haben:
Lösung bei zu niedrigen Temperaturen
Bodentemperaturen unter 10°C können der Grund für das mangelnde Wachstum sein. Das Abdecken der Saatfläche mit Gartenvlies kann das Problem in einigen Fällen lösen. Die jungen Pflänzchen sollten bestenfalls auch keinem Frost bei Nacht ausgesetzt sein.
Fazit: Mit den richtigen Griffen kann man die Rasen-Keimdauer beeinflussen
Die Rasen-Keimdauer kann gut beeinflusst werden. Die Vorbereitung der Saatfläche ist das Fundament. Die Wahl der richtigen Saatgutmischung ist ebenfalls eine notwendige Bedingung. Wenn absolut gar nichts mehr hilft und nach drei Wochen immer noch kein einziger Halm zu sehen ist, muss man wohl oder übel die Rasenfläche neu anlegen.