Auf dem Rasen konkurriert der Löwenzahn um Wasser und Nährstoffe. Wir besprechen alle Alternativen wie man Löwenzahn aus dem Rasen entfernen kann.
So kann man Löwenzahn aus dem Rasen entfernen
Ausstechen
Idealerweise führt man das Ausstechen im Frühling bei jungem Löwenzahn durch. Dieser ist noch nicht so stark verwurzelt und lässt sich dementsprechend einfach und im Ganzen aus dem Rasen lösen. Ein wenig Nässe begünstigt das Ausstechen von Löwenzahn.
Zur Samenreife hingegen ist das Ausstechen unratsam. Die „Pusteblume“ streut durch die Bewegung ihre Samen aus. Diese können bis zu 10 Jahre keimfähig bleiben.
Um Löwenzahn aus dem Rasen entfernen zu können, empfehlen wir einen Unkrautstecher. Diesen gibt es in unterschiedlichen Variationen. Der Unkrautstecher* zieht die gesamte Löwenzahn-Pflanze samt Wurzel mühelos aus dem Boden heraus.
Die Blüten abschneiden
Wer Löwenzahn aus dem Rasen entfernen möchte ohne auszustechen, kann auch lediglich die Blütenköpfe des Löwenzahns regelmäßig entfernen. Ohne den Blütenkopf kann die Pflanze keine Samen bilden. Nach ein bis drei Jahren stirbt sie ab ohne sich ein einziges Mal vermehrt zu haben.
Wer hingegen den Löwenzahn zur Samenreife aus dem Rasen entfernen möchte, ist mit dieser Methode eher schlecht bedient.
Regelmäßiges Rasen mähen
Da jede Löwenzahn-Pflanze ein- bis dreijährig wächst, ähnelt das Rasen mähen der Methode „Blüte abschneiden“ sehr. Der Vorteil jedoch beim regelmäßigen Rasen mähen ist, dass dies auch anderes Unkraut effektiv beseitigt.
Der Rasen ist robust gegenüber einem Zuschnitt, während viele Unkräuter es nicht sind. So hat man direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Nach ein paar Mal Rasen mähen verliert das Unkraut ihre Überlebensfähigkeit und stirbt ab.
Rasen düngen gegen Löwenzahn
Ist die nächste Düngung ohnehin fällig, eignet sich diese Methode gut um den Löwenzahn aus dem Rasen zu entfernen. Jedoch sei auch gesagt, dass chemische Mittel am besten erst eingesetzt werden sollten, wenn alles andere nichts mehr gebracht hat.
Dünger mit Unkrautvernichter bestehen nicht nur aus den klassischen NPK-Komponenten (Stickstoff, Phosphor und Kaliumoxid), sondern beinhalten auch noch unkrautvernichtende Zusätze. Die Sicherheits- und Umwelthinweise der Biozide sollten gut gelesen und umgesetzt werden.
Des Weiteren sollte man darauf achten, dass der Dünger auch wirklich Löwenzahn aus dem Rasen entfernen kann. Dies kann man in der Regel der Verpackung oder Produktbeschreibung im Online Shop entnehmen.
Nachtrag: Ich habe hier einen Dünger rausgesucht, der sowohl den Rasen gut düngt, als auch Löwenzahn aus dem Rasen beseitigt*
Löwenzahn chemisch aus dem Rasen entfernen
Um Löwenzahn aus einem Rasen zu entfernen, kann es in seltenen Fällen auch Chemie benötigen. Mit dem Unkrautvernichter sollten jedoch nie junge Pflanzen bearbeitet werden.
Stattdessen sollte man so lange warten bis die Angriffsfläche für das Mittel groß genug ist. Auf das Rasen mähen ist demnach zunächst zu verzichten. Rasenunkraut-Vernichter greifen in der Regel nur zweikeimblättrige Pflanzen an. Da Rasen einkeimblättrig ist, bleibt dieser durch das Mittel verschont.
Nichts desto trotz sollte man Unkrautvernichter nur nach den Hinweisen in der Verpackung gebrauchen. Man muss bei der Wahl des Tages darauf achten, dass es möglichst nicht mehr regnet. Der Rasen sollte selbstverständlich auch nicht gegossen werden.
Nun da wir wissen, wie man den Boden und das Grundwasser schützt, kann es losgehen. Sollte das Mittel nicht wirken, kann es sein, dass der Löwenzahn Resistenzen gegen diese Chemie gebildet hat.
Wenn gar nichts mehr hilft: Rasen neu anlegen
Wenn man alle Methoden bereits durchprobiert hat, hilft wohl nichts anderes mehr als den Rasen neu anzulegen. Durch das Umgraben des Bodens verhilft man sich den Zugang zu den Wurzeln. Diese entfernt man sorgfältig.
Achte darauf, dass Löwenzahn-Wurzeln bis zu einem Meter lang werden können. Das Ziel ist es nach dem Umgraben so wenig Wurzeln wie möglich im Mutterboden zu haben. Nur so kann der Kampf gegen das Unkraut gewonnen werden.
Eine Spatentiefe sollte hierzu ausreichen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Erde auch grob durchsieben. Mit zusätzlicher Rasenerde vermischt, eignet sich der Boden nun hervorragend zur Neuanlage des Rasens.
Nach dem Umgraben sollte man zwei Wochen warten, um noch übersehenes Unkraut zu erkennen und zu entfernen. Nach erneutem Umgraben kann man den Rasen neu anlegen.
Der größte Irrglaube wird Ihrem Rasen zum Verhängnis
Nur Wenige wissen, dass der Löwenzahn einen breiten Spielraum bezüglich der Samenreife hat. Es kann sogar passieren, dass bereits Ende April die ersten Samen vom Winde weitergetragen werden.
Will man den Löwenzahn aus dem Rasen entfernen, so muss man das breite Spektrum der Samenreife unbedingt beachten und diese regelmäßig unterbinden. (nicht nur im Herbst)
Löwenzahn aus dem Rasen entfernen: Das hilft absolut gar nicht
Einmaliges Abreißen der Pflanze
Das bloße Abreißen der Pflanze bringt nichts. Um Löwenzahn aus dem Rasen zu entfernen, sollte man die gesamte Pflanze inklusive Wurzeln bekämpfen. Bleiben die Wurzeln hingegen im Boden des Rasens bestehen, so kann neuer Löwenzahn entstehen.
Essig, Salz und Wasser gegen Löwenzahn
Das Ausbringen von Essig, Salz mit Wasser mag zwar wirken, verunreinigt jedoch Grundwasser und kann nebenher auch den Rasen zerstören.
Fakt am Rande
Viele andere Beiträge im Internet behaupten, dass die Benutzung von Essig, Salz und Wasser nach § 12 Absatz 2 PflSchG verboten sei. Das stimmt seit einem Urteil eines OLG nicht mehr, da Essig und Salz nicht als Pflanzenschutzmittel gelten, sondern objektiv als Lebensmittel zählen.
Dennoch raten wir dringend von dem Mittel ab, wenn man Löwenzahn aus seinem Rasen entfernen möchte. Denn was eventuell erlaubt ist, muss nicht unbedingt gut sein.
Kochendes Wasser gegen Löwenzahn
Man kocht Wasser auf, schüttet es möglichst langsam über den Löwenzahn und der Löwenzahn stirbt ab. Das Ziel ist es die Zellstruktur des Löwenzahns zu zerstören.
Dieser Trick ist hilfreich, wenn man im Umfeld des Löwenzahns keine anderen Pflanzen hat. Bei Löwenzahn im Rasen hingegen, ist von dieser Methode abzuraten. Denn das heiße Wasser zerstört nicht nur die Zellstruktur des Löwenzahns, sondern auch die des Rasens. Unschöne Flecken im Rasen sind das Resultat.
Warum sich Löwenzahn so schnell verbreitet
Wenn man Löwenzahn aus dem Rasen entfernen möchte, werden diese Fakten einen schocken. Eine Löwenzahnpflanze produziert im Jahr bis zu 5000 Samen, die sich über die Luft auf Ihrem Rasen verbreiten können. Sicherlich überleben nicht alle Samen und auch nicht alle kommen zur Keimung. Aber, wenn nur 1% dieser Samen aus einer einzigen Pflanze bei Ihnen keimen, sind das 50 neue Löwenzahnpflanzen.
Natürlich ist diese Überlegung eher theoretischer Natur. In der Realität sieht es so aus, dass der Löwenzahn sich über hunderte Meter verteilt.
Anspruchslos bezüglich Umfeld
Forscher haben herausgefunden, dass Löwenzahn bestimmte Gene aktivieren bzw. deaktivieren kann. Je nach Umfeld passt sich die Pflanze den Bedingungen an. Man findet Löwenzahn an den unterschiedlichsten Orten. Andere Pflanzen haben beispielsweise nähe Bahnschienen keine Chance sich zu vermehren. Löwenzahn hingegen schon.
Hinweis: Da wir den Löwenzahn aus dem Rasen entfernen möchten, müssen wir bedenken, dass sich der Löwenzahn unseren Gegenmitteln anpasst. Bei häufigem Mähen wächst die Pflanze zukünftig niedriger. Um zu überleben, fängt sie an tief am Boden zu blühen.
Davor Ursachen beseitigen
Bevor man den Löwenzahn im Rasen entfernen kann, muss man die Ursachen begutachten und beseitigen. Eine Wiese voller Löwenzahn hat häufig einen klaren Grund. Des Weiteren muss man darauf achten, dass man keine neuen Ursachen für das Unkraut setzt.
Löwenzahn nicht auf den Kompost werfen
Löwenzahn (insbesondere unmittelbar nahe der Samenreife) hat nichts auf dem Kompost verloren. Auch die Wurzeln sollte man möglichst anders beseitigen. Der örtliche Entsorgungsbetrieb ist hierfür gut geeignet.
Hält man sich nicht an die einfache Regel ist die Gefahr hoch, dass man bei Verwenden des Komposts neue Pflanzen begrüßen darf. Abgesehen davon, werden die Samen schnell wieder vom Haufen verweht und suchen sich einen neuen Weg auf den schönen grünen Rasen.
Nachbarn
Der Blick zum Nachbarn kann helfen. Will man Löwenzahn aus dem Rasen entfernen, so lohnt es sich erst, wenn Sie ordentlich vom Löwenzahn-Rasen des Nachbars abgeschirmt sind. Die Samen kennen keine Grenzen und trotz all der Bemühungen fliegen sie früher oder später auf den eigenen schönen Rasen.
Was kann man also tun, wenn der Nachbar die kleinen gelben Blüten züchtet? Abhilfe schaffen hier insbesondere ein Schattiernetz* und eine Rhizomsperre*. Hat man diese angebracht ist der Flug der Samen vom Nachbarn minimiert. Diese Maßnahmen sind im übrigen gar nicht so teuer, wie man anfangs denkt und ersparen eine Menge Mühe.
Löwenzahn sich zu Nutze machen!
Löwenzahn hat nicht nur Schlechtes an sich. Löwenzahn aus dem Rasen entfernen braucht Ausdauer und Geduld. Solange er immer Mal hier und da aufkreuzt, kann man ihn sich zu Nutze machen.
Löwenzahn zum Essen & Trinken zubereiten
Es gibt Unmengen an Löwenzahn-Gerichten. Teils wurde die Pflanze in der Vergangenheit auch für medizinische Zwecke genutzt. Mögliche Anwendungsbereiche sind: Löwenzahn-Tee, in der Suppe oder als Salat.
Den Bienen eine Freude bereiten
Solange die Samenreife noch nicht erreicht ist, freuen sich die Bienen über das Unkraut im Rasen. Also hat es auch etwas Gutes, wenn man stets darauf achtet, dass ein paar gelbe Blüten übrigbleiben. Die Samenreife sollte man jedoch schnellstmöglich unterbinden.
Kleinen Haustieren mitbringen
Hat man kleine Haustiere zuhause, kann man den Löwenzahn als Frischfutter mitbringen. Dieser enthält Nährstoffe, die das Tier brauchen könnte. Informieren Sie sich jedoch vorher, ob das Tier den Löwenzahn verträgt und welche Vor- und Nachteile damit einhergehen.