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Rasenschnitt kompostieren in 4 Schritten

Darf Rasenschnitt auf den Kompost?

Rasenschnitt darf grundsätzlich auf den Kompost. Er muss davor jedoch breit ausgelegt und angetrocknet werden. Um die Luftzirkulation zu fördern, mischt man den Rasen mit gröberem Material, wie z.B. Ästen, Zweigen oder gehäckseltem Holz. Die Rasenschicht sollte nie höher als 20 cm sein.

Rasenschnitt kompostieren

 

Wie legt man einen Kompost für Rasenschnitt an?

Den Komposter vorbereiten

Auf die unterste Ebene des Komposters kommen grobe Äste und Zweige, damit die fertige Komposterde ihren Weg nach unten findet. Man arbeitet beim Kompostieren stets in Schichten. Diese sollten sich zwischen braunem und grünem Material abwechseln. Grünes Material, wie zum Beispiel unser Rasenschnitt, besteht überwiegend aus Stickstoff, während braunes Material den Kohlenstoffanteil erhöht.

Wir empfehlen den Kompost auf Mutterboden aufzusetzen, damit Bodenlebewesen (wie z.B. Würmer) in das Innere hinaufsteigen können.

 

Den Rasenschnitt antrocknen & vermischen

Der Rasenschnitt ist direkt nach dem Mähen zu feucht. Nass würde sich das feine Material verdichten und zur Fäulnis führen. Da Sauerstoff ein wichtiger Bestandteil des Kompostiervorgangs ist, mischt man Strukturmaterial in den Rasenschnitt hinein. Dazu eignen sich Äste, Zweige oder sonstiges Hächselgut hervorragend. Neben der besseren Durchlüftung erreicht man auch einen förderlichen Wasserabfluss.

Grundsätzlich hat sich eine Faustregel etabliert, welches einen Anteil von 1/3 grünem Material und 2/3 braunem Material vorsieht. So erreicht man ein nahezu ideales Verhältnis zwischen Stickstoff und Kohlenstoff. Das heißt, dass auf eine Ladung Rasenschnitt, zwei weitere Ladungen mit z.B. gehäckseltem Holz, Stroh o.ä. folgen.

 

Die Schichten leicht mit Humus abdecken

Nun deckt man den Rasenschnitt noch mit etwas Mutterboden ab. Dieser enthält benötigte Mikroorganismen, die zur Zersetzung notwendig sind. Wer seinen Kompost das aller erste Mal anlegt, sollte immer zu einem Kompostaktivator greifen. Dieser beschleunigt die Bildung von notwendigen Bakterien. Wer bereits einen alten Kompost hat, fügt die daraus gewonnene Erde in den neuen Kompost hinzu, um die Verrottung zu starten.

Manche Gärtner schwören zwischen den Schichten Gesteinsmehl oder Hornmehl auszustreuen. Letzteres ist besonders stickstoffreich. Da wir jedoch stickstoffreichen Rasenschnitt kompostieren, empfehle ich sich eher auf kohlenstoffreiche Zusätze zu konzentrieren, um ein gesundes Verhältnis zu erwirken.

 

Regelmäßig den Kompost umgraben

Der Rasenschnitt mit den sonstigen Materialien muss regelmäßig umgegraben werden. Insbesondere, wenn man größere Mengen auf einmal kompostiert, entstehen bis zu 75°C Hitze. Dieser Vorgang benötigt Sauerstoff. Durch das Umgraben des Komposts wird neuer Sauerstoff eingeschlossen, welcher den Prozess fördert.

 

Kaltrotte vs. Heißrotte: Welche Unterschiede gibt es?

Bei der Heißtrotte wird der Kompost auf einen Schlag aufgesetzt. Man hat eine hohe Menge an Rasenschnitt, Laub, Bioabfällen und Ästen. Diese wird schichtenweise hochgetürmt und letztendlich mit Stroh oder Erde leicht abgedeckt. Wie der Name bereits sagt, wird es im Innern bis zu 75°C heiß. Die Komposterde ist bereits nach 4 bis 6 Wochen fertig. Würmer spielen bei der Heißrotte keine Rolle, da es ihnen bei diesen Temperaturen zu warm wird.

Die Kaltrotte findet man hingegen bei den meisten Hobby-Gärtnern vor. Das Material wird mit der Zeit nach und nach aufgeschichtet. Der biologische Vorgang läuft unter wesentlich geringerer Temperatur ab, sodass man besonders vorsichtig sein, was man alles auf den Kompost wirft. Insbesondere Unkräuter und befallene Pflanzen sollten diesem Kompost fernbleiben. Pilzsporen werden kaum zerstört. Bis man die fertige Komposterde für seinen Rasen verwenden kann, dauert es etwa 1 Jahr. Wer seinen Rasenschnitt kompostieren will, sollte stets auf genug Mischmaterial setzen.

 

Welcher Komposter ist der beste für Rasenschnitt?

Grundsätzlich kann man Rasenschnitt in jedem Komposter kompostieren. Beim Erbauen oder Kauf, sollte man jedoch darauf achten, dass der Rasen nicht durchnässt wird. Ein abschließbarer Deckel sollte genügend Schutz vor Regen bieten.

Läuft der Kompost hingegen unkontrolliert voll mit Wasser, kann sich das Gras verdichten und anfangen zu faulen. Der Zersetzungsprozess wird gestoppt und stattdessen bildet sich ein übelriechender Geruch. Der Rasen beginnt zu faulen.

Wer genug Material hat, kann auch einen spitzzulaufenden Hügel formen, ohne vorher einen Komposter zu kaufen. Diese Methode ist jedoch eher für die schnellere Heißrotte geeignet.

 

Was kann neben dem Rasenschnitt sonst noch auf den Kompost?

Neben dem angetrocknetem Rasenschnitt dürfen sonst noch kompostiert werden:

  • Eierschalen
  • Kaffeesatz und Teebeutel
  • Obst- und Gemüsereste in roher Form
  • Verwelkte Pflanzen (besser kein Unkraut)
  • Schnitt von Sträuchern, Hecken usw.
  • Kleinere Mengen an Mist (z.B. Hühner, Kaninchen, usw.)

 

Was darf nicht auf den Kompost?

  • Gekochte Speisereste (auch Gemüse): Rattengefahr
  • Zitrusfrüchte höchstens in kleinen Mengen
  • Keine Bananen
  • Asche aus dem Grill: Beinhalten Schadstoffe, die Baum über Jahre aufgenommen hat
Auch interessant:  Rasen mähen nach Düngung

 

Wie erkennt man fertigen Kompost?

Der Kompost kommt am unteren Ende des Komposters heraus und kann mit einer Schaufel leicht entfernt werden. Die Komposterde hat eine sehr dunkle Farbe und ist sehr feinkrümelig. Die Erde zerbröselt zwischen den Fingern.

 

Wofür kann man fertige Komposterde verwenden?

Komposterde hat wertvolle Mineralien, die jeder Pflanze zugutekommen können. Der aus dem Rasenschnitt gewonnene Kompost kann beispielsweise in einer feinen Schicht auf dem Rasen ausgestreut werden.

Durch das Rasenmähen werden Nährstoffe aus dem natürlichen Kreislauf der Erde entfernt. Mit der neu gewonnen Komposterde, werden diese dem Mutterboden wieder hinzugefügt.

Aber auch für Beete oder Topfpflanzen eignet sich die Komposterde hervorragend. Man vermischt die Komposterde mit Sand und Mutterboden. Diese Mischung versorgt die Topfpflanzen mit Stickstoff, Phosphat und Kalium. Auch Winterbeete vertragen die warme Erde bestens.

 

Kann man den Kompostiervorgang beschleunigen?

Das Wachstum des Rasens findet im Sommer gefühlt kein Ende und so fragt man sich schnell, ob man den Rasenschnitt auch schneller kompostieren kann.

Grundsätzlich kann es helfen den Kompost Regenwürmern zugänglicher zu machen. Das Aufstellen auf nacktem Mutterboden ist eine beliebte Variante. Wer noch eins drauflegen möchte, wird mit einem Kompostbeschleuniger beste Resultate erzielen.

Dieser startet und optimiert die Wärmevergärung und eignet sich auch gut, um Rasenschnitt zu kompostieren.

 

Welche Alternativen zum Kompostieren gibt es?

Wir haben bereits an anderer Stelle besprochen, wie man Rasenschnitt entsorgen kann. Dennoch möchte ich hier nochmal einen kleinen Überblick geben, welche Alternativen es zum Kompostieren gibt.

Rasenschnitt in der Biotonne entsorgen

Es ist möglich und erlaubt Rasen in der Biotonne zu entsorgen. Wer sich für diese Methode entscheidet, sollte jedoch im Hinterkopf behalten, dass durch das regelmäßige Rasenmähen Nährstoffe dem Rasen entzogen werden. Eine regelmäßige Düngung ist unabdingbar.

Um einen Gestank von faulenden Gräsern zu vermeiden, sollte man am Vorabend des Entleerungstermins mähen. So liegt der Rasenschnitt nur kurz in der Tonne vor der Haustür.

Da die Biotonne meisten nur alle zwei Wochen geleert wird, ist diese Option in rasanten Wachstumsphasen selten der einzige Weg. Da müssen noch andere Ideen her.

 

Rasen mulchen: Gräser auf dem Rasen zersetzen lassen

Wer seinen Rasenschnitt nicht kompostieren möchte, wird das Mulchen zu schätzen wissen. Die Gräser werden kleingehackt auf der Rasenfläche ausgetragen. Am Boden zerkleinern Mikroorganismen die Pflanzen. Letztendlich gelangen die lebensnotwendigen Nährstoffe erneut an die Wurzeln und werden vom Rasen wieder aufgenommen.

Wer keinen Rasenmäher mit Mulchfunktion hat, kann auch mit einem gewöhnlichen Rasenmäher mulchen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten, damit der Rasen nicht anfängt zu faulen.

Das Entsorgen von Rasenschnitt in der Öffentlichkeit, wie z.B. am Waldrand ist verboten und wird mit sehr hohen Bußgeldern geahndet. Grund dafür ist, dass die Flächen stellenweise überdüngt werden und bestimmte heimische Pflanzen dadurch von anderen anspruchsloseren (z.B. Brennnesseln) verdrängt werden.

 

Kann man Unkräuter aus dem Rasen auch in den Kompost werfen?

Unkräuter aus dem Rasen, wie zum Beispiel Löwenzahn, sollten nicht auf den Kompost geworden werden. Die Samen werden bei der Heißrotte zwar zerstört, da aber die meisten Hobby-Gärtner auf die Kaltrotte setzen, raten wir davon ab.

Macht man Unkräuter auf den Kompost und verwendet die daraus gewonnene Komposterde im Garten, kann es sein, dass man der Ausbreitung nur weiterhilft.

 

Wo sollte der Komposter stehen?

Wer seinen Rasenschnitt kompostieren will, sollte den Komposter nicht zu weit von der Rasenfläche platzieren. So verringert man die Gehwege. Der ideale Platz liegt im Halbschatten auf nacktem Boden. Dennoch sollte man auf eine ausreichende Distanz achten, um möglichen Gerüchen nicht ausgesetzt zu sein.

 

Vorteile den Rasenschnitt zu kompostieren

Komposterde, um Nährstoffe zurückzuführen

Wer durch den Rasenschnitt Nährstoffe aus dem Kreislauf entfernt, sollte seinen Rasenschnitt kompostieren. Die Komposterde kann erneut auf der Fläche ausgeteilt werden, um ein starkes Wachstum zu fördern.

 

Der eigene Müll wird entlastet

Neben dem Rasen kann man selbstverständlich auch Küchenabfälle auf den Komposthaufen werden. Die eigene Mülltonne wird dadurch entlastet und man hat sogar noch was davon. Nach einiger Zeit profitiert man sogar aus besser wachsendem Gemüse und einem schöneren Rasen.

 

Nachteile den Rasenschnitt zu kompostieren

Geduld wird erfordert

Geduld ist ein großer Teil des Kompostierens. Bei der Heißrotte dauert es mehrere Wochen und bei der Kaltrotte mehrere Monate. Wer eine schnelle Nährstoffzufuhr sucht, sollte zunächst auf effektiven Dünger setzen.

 

Übler Geruch

Bei falscher Anwendung und zu geringer Sauerstoffzirkulation kann der Geruch sehr übel werden. Wer mit stinkendem Geruch zu kämpfen hat, sollte den Rasenschnitt häufig umgraben. Noch mehr zerhäckselte Äste helfen einen natürlichen Abstand zwischen den Gräsern zu schaffen.

 

Fazit: Rasenschnitt kompostieren als gute Alternative

Wer eine große Rasenfläche pflegt, weiß dass es im Sommer anstrengend mit der Entsorgung werden kann. Das Kompostieren des Rasens ist eine gute Alternative, welche auch noch das Wachstum aller Pflanzen ankurbeln kann. Nur ein paar Quadratmeter Platz und ein bisschen Geschick machen die Komposterde zum günstigen Dünger.

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