Wenn der Rasen als Aufenthaltsfläche am freien Himmel genutzt wird, sollte man jedoch einige Tipps beachten. Auch mögliche Schäden kann man mit dem richtigen Wissen und Können vermeiden und notfalls beheben.
Wonach suchen Sie?
Ist Hundeurin für den Rasen schädlich?
Hundeurin hinterlässt braune verbrannte Flecken im Rasen. Hauptauslöser sind Stickstoffverbindungen wie Nitrate im Urin. Der Rasen wird punktuell überdüngt und verbrennt. In der Regel treten die Schäden jedoch erst nach mehrfachem Urinieren an gleicher Stelle auf.
Bei Weibchen sind Schäden wahrscheinlicher als bei Männchen, weil diese den Urin auf einer kleineren Fläche verteilen. Aber auch die Größe des Hundes spielt eine Rolle. Kleinere Hunde haben zwar eine ähnliche Zusammensetzung des Urins, dennoch macht die Menge auch das Ausmaß der Schäden aus.
Sofortmaßnahmen: Das kann man tun, wenn der Hund vor Kurzem uriniert hat
Kann man Hundeurin im Rasen mit Kalk neutralisieren?
Kalk sollte im Rasen nicht gegen Hundeurin eingesetzt werden. Der pH-Wert des Urins liegt zwischen 5,5 und 7,5 & übersäuert den Boden nicht. Da dieser pH-Bereich auch gut für das Wachstum des Rasens ist, kann Kalk den pH-Wert sogar punktuell überhöhen.
Bestes Hausmittel gegen Urin: Wasser
Wasser ist das beste Mittel gegen Urin im Rasen. Die schädlich hohe Konzentration wird verdünnt und somit unschädlich gemacht. Zusätzlich spüren andere Hunde die Markierung nicht mehr, sodass man das Risiko eines erneuten Urinierens senkt. Der durch das Wasser verdrängte Geruch ist jedoch auch für uns Menschen angenehmer.
Diese Maßnahme funktioniert am Besten unmittelbar nach dem Geschäft des Hundes. Schnappen Sie sich die Gießkanne oder einen Schlauch. Den Hund immer im Augenwinkel im Blick zu haben, ist natürlich hilfreich.
Wie kann man den Rasen ausbessern, wenn der Hundeurin Schäden hinterlassen hat?
Hat der Hundeurin Schäden hinterlassen, hilft nur noch eine Ausbesserung des Rasens. Eine Neuanlage ist in den seltensten Fällen notwendig. Gehen Sie dabei wie folgt vor:
Schritt 1: Entfernen der Reste des Rasens
Eine Harke hilft das abgestorbene Gras an der Oberfläche zu entfernen. Mit einem Spaten gräbt man die betroffene Stelle danach um und entfernt die Wurzeln. Eine Bearbeitung bis 15 cm Tiefe sind vollkommend ausreichend. Tiefer wachsen die Wurzeln des Rasens ohnehin nicht.
Schritt 2: Durchspülen der Erde oder Auftragen neuer Erde
Die Erde muss an betroffener Stelle von möglichen Urinresten gereinigt werden. Greifen Sie zum Gartenschlauch oder der Gießkanne und durchnässen Sie die betroffene Stelle ausgiebig. Wer noch überschüssige Erde da hat, kann diese hinzugeben. Optional kann man auch die gesamte Erde austauschen.
Schritt 3: Nachsäen und Schutz der neuen Rasensamen
Die Nachsaat erfolgt mit schnellkeimenden Rasensamen, die u.a. deutsches Weidelgras (lolium perenne) enthalten sollten. Diese Art gilt als besonders strapazierfähig und eignet sich gut zur Nachsaat von verbrannten Stellen im Rasen. Wir empfehlen diese Turbo-Nachsaat* mit Lolium Perenne zu nutzen. Die 30% schnellere Keimung sorgt dafür, dass der Rasen bald wieder wie neu aussieht.
Geheimtipp: Rasenfarbe, um braune Flecken umweltschonend zu färben
Rasenfarbe trifft auf sehr positive Resonanz. Besonders in den Vereinigten Staaten von Amerika erfreuen sich Hobby-Gärtner ihrem, von der Hitze verbrannten, Rasen wieder grüne Farbe zu verleihen. Die Farbe ist zudem biologisch abbaubar. Für eine temporäre Färbung der verbrannten Urinflecken ist diese Methode bestens geeignet. Mehr darüber, wie man seinen Rasen grün färben kann, habe ich hier geschrieben >
Gibt es speziellen Rasen, der resistent gegenüber Hundeurin ist?
Gegen Hundeurin ist kein Rasen vollkommen resistent. Es gibt jedoch Arten, die besser mit dem Urin zurechtkommen als andere. Dazu gehören beispielsweise das deutsche Weidelgras (lolium perenne) und das Wiesen-Rispengras (poa pratensis).
Beide Arten werden bei besonders strapazierfähigem Rasen eingesetzt. Rasenplätze für Fußballspiele nutzen meist ausschließlich diese beiden Arten. Aber auch Sport- und Spielrasen enthält einen hohen Anteil an deutschem Weidelgras.
Wer stattdessen Zierrasen in seinem Garten einsetzt, sollte bei dem regelmäßigen Besuch von Hunden auf einen strapazierfähigeren Rasen setzen. Die Gräser sind auch gegenüber mechanischer Einwirkung besonders empfindlich, sodass das regelmäßige Betreten und Spielen von Hunden Schäden hinterlassen kann.
So beugt man Schäden im Rasen durch Hundeurin vor
Rasensprenger einschalten
Will man, dass der Hund einen bestimmten Bereich des Rasens nicht betritt, kann der Rasensprenger Abhilfe schaffen. In der Regel bleiben Hunde dem Wasser fern und v.a. meiden sie das Urinieren an entsprechenden Stellen.
Alternative Stellen schaffen
Kann man es nicht vermeiden, dass der Hund seine Blase im Garten entleert, sollte man alternative Stellen schaffen und bisherige unattraktiv für das kleine Geschäft machen.
Attraktivere Stellen kann man zum Beispiel durch von anderen Hunden markierte Hölzer schaffen. Diese stapelt man an gewünschter Stelle und führt den Hund heran. Auch das Loben des Hundes kann ihn ermutigen seine Ortspräferenzen zu ändern.
Eine weitere Möglichkeit ist die Rasenfläche bei Auslauf provisorisch abzusperren. Bisher geliebte Pinkelstellen des Hundes können durch geruchsintensive Pflanzen unattraktiver werden. So kann man Lavendel oder die „Verpissdich-Pflanze“ einsetzen, um dem Hund das Urinieren auf dem Rasen abzugewöhnen.
Zuletzt gibt es auch sogenannte „Fernhaltesprays*“, welche auf dem Rasen aufgetragen werden. Hunde nehmen diesen Geruch wahr und empfinden ihn als unangenehm. Besprühte Flächen werden gemieden. Wir Menschen nehmen ihn hingegen gar nicht zur Kenntnis. Selbstverständlich ist das Spray für die Hunde unschädlich.
Die Wirkung des Sprays ist jedoch umstritten. Bei manchen Anwendern hilft es direkt. Bei anderen wiederum zeigt es gar keine Wirkung.
Einzäunen, um vor fremden Hunden zu schützen
Hat man keinen eigenen Hund, der den Rasen zerstört, ist es sinnvoll sein das Grundstück einzuzäunen. Da Hunde den Geruch anderer riechen und das sie zum Urinieren animiert, sollte man auf eine Bepflanzung als Abgrenzung möglichst verzichten.
Nicht nur der Rasen wird durch Urin nachhaltig geschädigt. Auch ggf. Sträucher, die als Abgrenzung dienen sollen, werden mit der Zeit hässlich braun.
Dog Rocks – Mineralien machen den Hundeurin unschädlich
Dog Rocks sind natürliche Vulkangesteine, die aus Australien stammen. Sie werden in das Trinkwasser des Hundes gelegt. Das im Wasser enthaltene Nitrat, Amoniak und andere Stoffe werden durch die Steine entfernt. Der Urin wird für den Rasen weniger schädlich, ohne den natürlichen pH-Wert des Hundeurins zu beeinflussen.
Kann man einen Rasen mit Urin düngen?
Tatsächlich hat Urin eine düngende Wirkung auf den Rasen. Wie auch Rasendünger enthält Urin viel Stickstoff und Kalium. Auch das enthaltene Magnesium wirkt sich positiv auf das Wachstum aus. Der Urin muss jedoch stark verdünnt werden, um ein Verbrennen des Rasens zu vermeiden.
Fazit: Wer sofort handelt, hat eigentlich nichts zu befürchten
Wenn man den Hund pinkeln sieht, greift man kurz zum Gartenschlauch und verdünnt den Hundeurin. Dann wirkt er sogar ähnlich wie ein Dünger auf dem Rasen. Ist der Rasen hingegen schon verbrannt, muss man kurz nachsäen. Schnellkeimende Gräser aus einer Nachsaat-Mischung sind ideal.