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Rasen Bodenaufbau – Böden für eine grüne Rasenfläche vorbereiten

Häufig wird die Frage gestellt, wie ein perfekter Rasen Bodenaufbau aussieht. Das ist natürlich vernünftig und wichtig, denn Pflanzen benötigen bestimmte Bedingungen, um ideal wachsen zu können. Schaut man sich den Aufbau an, gibt es auch Erkenntnisse darüber, wie man Staunässe von Anfang an unterbinden kann. Doch wie viel Erde benötigt ein Rasen? Und was sollte unter der Rasentragschicht passieren? Wir klären alle Fragen rund um den Bodenaufbau des Rasens.
Rasen Bodenaufbau

 

Die Rasentragschicht: Die wichtigste Schicht im Bodenaufbau des Rasens

Rasentragschicht

Was ist die Rasentragschicht?

Die Rasentragschicht ist die oberste Erdschicht, auf welcher der Rasen wächst. Sie ist unmittelbar für die Nährstoff- und Wasserzufuhr zuständig.

Die Pflege dieser Schicht im Bodenaufbau ist essenziell für ein gesundes Wachstum des Rasens.

 

Wie tief sollte die Rasentragschicht sein?

Rasenwurzel wachsen allerhöchstens 15 cm tief. Eine gesunde Wurzeltiefe liegt hingegen schon bei 8 cm. Plant man den Bodenaufbau des Rasens muss man diese Daten beachten. Die Rasentragschicht sollte dementsprechend mindestens 15 cm tief sein.

Die UEFA empfiehlt für Rasenflächen im professionellen Fußball eine Rasentiefe von 8,5 cm, um den Belastungen standzuhalten. Wer keine 10 cm Rasenwurzeln hat, muss sich also absolut keine Sorgen machen. Im privaten Bereich unterliegt der Rasen ohnehin nicht einer solch starken Belastung.

 

Welche Erde verwendet man für die Rasentragschicht?

Wer den Rasen Bodenaufbau plant, muss auch die richtige Erde für die Rasentragschicht verwenden. Grundsätzlich eignen sich für das Wachstum von Rasen sandiger Lehmboden und humoser, lehmiger Sandboden.

Hat man ohnehin schon ausgehobene Erde, sollte man diese noch auf die Bedürfnisse der Gräser anpassen. Stark sandige Erde wird mit lehmiger Erde gut gemischt. Auch Kompost kann die Qualität positiv beeinflussen.

Ist die Erde hingegen zu schwer und lehmhaltig muss Sand hinzugemischt werden, um die Drainageeigenschaft zu verbessern. Bei der Wahl des Sandes sollte es sich um kalkfreien gewaschenen Sand handeln. Korngrößen zwischen 0,05 mm und 2 mm zeigen die beste Wirkung.

Der pH-Wert der Erde sollte zwischen 5,5 und 6,5 liegen. Es gibt diverse Hinweise, ob die Erde einen zu niedrigen pH-Wert aufweist. Auf einem sauren Boden wachsen überwiegend Moose, Schachtelhalme & Sauerampfer. In diesem Fall hilft es den Boden zu kalken.

Zuverlässigen Aufschluss gibt aber erst eine Bodenanalyse. Diese gibt es bereits ab ca. 50€ und gibt Aufschluss über pH-Wert, Nährstoffe usw.

 

Wer es perfekt haben will, wird abgestimmte Rasenerde wählen:

Spezielle Rasenerde eignet sich hervorragend für die oberste Schicht im Bodenaufbau des Rasens. Sie besteht aus 50% Kompost, 35% Humus und 15% Sand. Ist der Untergrund, auf dem man die Erde aufträgt, lehmig sollte man den Sandanteil auf Kosten des Humus erhöhen.

In den meisten Fällen hat man jedoch nicht alle Komponenten da. Gekaufte Rasenerde ist hier die perfekte Alternative. Die Erde enthält häufig auch bereits alle notwendigen Nährstoffe und ist somit vorgedüngt. Wer auf Nummer sicher gehen will, wird mit dieser Erde nichts falsch machen. Aber auch zum Untermischen unter bereits vorhandene Erde, ist Rasenerde zum Aufwerten geeignet.

Der beste Zeitpunkt für neue Technologie

Will man ohnehin einen Rasen neu anlegen, ist das der beste Zeitpunkt für den Einsatz neuer Technologie. Zum Beispiel kann man in der Rasentragschicht in 10 cm Tiefe eine unteurirdische Bewässerung verlegen. Per Zeitschaltuhr oder Smartphone-App wird mit nahezu keiner Verdunstung automatisch bewässert. Da wir das unterirdische Bewässern des Rasens bereits an anderer Stelle (inklusive Planungstool) besprochen haben, gehen wir jetzt nicht weiter darauf ein.

 

Tipps beim Auftragen der obersten Erdschicht:

Beim Auffüllen der Erde als oberste Schicht, kann man getrost ein paar cm zur Kante freilassen. Da der Rasen später geschnitten eine Höhe von ca. 4 cm hat, kann man so für einen optisch sauberen Übergang sorgen.

 

Besser legt man beim Auffüllen ein paar Pausen ein, um die Erde etwas anzudrücken. Dazu kann man eine Rasenwalze verwenden oder man stellt sich auf Bretter. Wer genug Geduld und Zeit hat, kann auch auf eigenständiges Absacken des Bodens vertrauen.

 

Eine gespannte Schnur zwischen zwei in den Boden eingestochenen Holzlatten kann helfen Unebenheiten zu erkennen. Wer den Rasen 100% waagerecht haben möchte, kann auch zur Wasserwaage greifen. Oft werden erst mit einer gut sichtbar gespannten Schnur Kuhlen sichtbar.

 

Auch interessant:  Rasenpflege: Was ist absolut notwendig & was unnötig?

 

Rasen Bodenaufbau: Unter der Rasentragschicht gibt es Variationen

Häufig reicht es, wenn man auf die bereits vorhandene Erdschicht eine 15 cm hohe Rasentragschicht aufbringt. Es gibt jedoch auch Fälle, in denen es sinnvoll ist, auch die tieferen Schichten zu bearbeiten, um einen schönen Rasen zu erhalten.

Kiesschicht mit Drainagerohr

Hat man einen besonders wasserundurchlässigen Untergrund, kann eine Drainage in tieferen Erdschichten Abhilfe schaffen. Dies ist insbesondere bei lehmhaltigen schweren Böden der Fall. Ein Drainagerohr ist ein Rohr mit einer Vielzahl an Schlitzen. Über diese Schlitze gelangt das Wasser in das Rohr und wird durch eine leichte Steigung vom Rasen abgeführt. In der Regel landet das gesammelte Wasser in einem Sickerschacht.

Der Kies ist besonders sinnvoll, wenn es sich um einen besonders stark lehmigen Untergrund handelt. Beim Rasen Bodenaufbau muss man auch diesen beachten.

Als gängige Tiefe für das Drainagerohr haben sich etwa 50 cm durchgesetzt. Spezielles Drainage-Vlies filtert das Wasser, sodass die Löcher nicht verstopfen.

Staunässe kann das Verfaulen des Rasens bedeuten. Man sollte stets auf einen guten Wasserabfluss achten. Mit einem gesunden Rasen Bodenaufbau erspart man sich spätere Mühen. Mehr rund um das Thema „Staunässe im Rasen beseitigen“ gibt es in diesem Artikel >

 

Boden belassen

Wenn der Untergrund eine gute Drainagefunktion hat und keinerlei Gifte und Schadstoffe enthalten sind, kann man den Boden so belassen, wie er ist. Weitere Arbeiten, wie das Düngen, Kalken usw. macht in dieser Tiefe keinen Sinn.

Man kann jedoch über das Hinzufügen von Sand nachdenken, wenn man sich unsicher über den Wasserabfluss ist. Sand dient als natürlicher Abstandhalter im Boden. Es sollte kalkfreier gewaschener Sand verwendet werden.

 

Zukünftige Arbeiten nach dem Bodenaufbau des Rasens

Welche Rasensamen wachsen bei meinen Gegebenheiten?

Zum Wachstum des Rasens zählt nicht nur ein richtiger Bodenaufbau. Auch wichtig ist die Wahl der passenden Rasensamen. Nicht alle Gräser wachsen unter allen Bedingungen. Teils kann es sinnvoll sein den Rasen auch auf die eigene Nutzung und die Pflegegewohnheiten abzustimmen.

Wir haben einen Artikel (inklusive persönlichem Test), der behilflich ist, die richtigen Rasensamen für die eigenen Anforderungen zu finden. Missachtet man diesen Schritt kann dies einen teuren doppelten Kauf bedeuten.

 

Wie kann man Verdichtungen des Oberbodens verhindern?

Da man viel Arbeit investiert hat den idealen Boden zu kreieren, ist es umso wichtiger den Boden auch zu pflegen. Verdichtungen des Oberbodens führen nämlich zu Stauungen von Wasser. Aber auch eine schlechtere Nährstoffzufuhr kann eine Folge sein.

Um eine ideale Wasser-, Nährstoff- und Sauerstoffzufuhr zu gewährleisten, sollte man den Rasen regelmäßig vertikutieren. Über die Zeit bildet sich nämlich eine Schicht abgestorbener Gräser, die nur schwer durchlässig ist. Diese Schicht ist auch unter dem Namen „Rasenfilz“ bekannt.

Aber auch das Aerifizieren des Rasens hilft Stauungen zu vermeiden. Die Pflegearbeit lockert den Boden auf und verschaffe Platz für weiteres Wachstum der Wurzeln. Beim Aerifizieren werden eine Vielzahl Löcher in den Boden gestochen. Diese werden anschließend mit Sand aufgefüllt. Mehr zum Thema „Rasen aerifizieren“ und was man insbesondere beachten muss, gibt es in unserem gesonderten Online Komplett-Ratgeber >

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