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Rasen bewässern: Komplett-Ratgeber zur Rasenbewässerung

Jeder muss mal im Leben einen Rasen bewässern. Es gibt jedoch viele Hobbygärtner, die trotz eines eigenen Rasens mangelndes Wissen über die wichtigste Pflegearbeit haben.

Oft sind es eher kleine Fehler, die jedoch das Wachstum von Unkraut ankurbeln. Schlimmer wird es, wenn der Rasen austrocknet oder verbrennt. Doch worauf kommt es an beim Wässern?

Rasen bewässern Komplettratgeber

 

Wie viel Wasser braucht ein Rasen?

Ein Rasen benötigt 10 bis 15l/m². Rasen auf sandigem Boden muss mit 15l/m² intensiver bewässert werden als einer auf lehmhaltigen. Dabei muss die Erde auf 15 cm Tiefe befeuchtet sein. So tief wachsen die Wurzeln des Rasens maximal.

 

Wie finde ich heraus wann ich das Bewässern stoppen kann?

Oft tut man sich schwer abzuschätzen, wann man 15l pro Quadratmeter ausgebracht hat. Um eine Orientierung beim Gießen zu haben, haben wir ein paar wertvolle Tricks zusammengetragen.

Ein Glas auf die Rasenfläche stellen

Stellt man ein zylinderförmiges Glas auf die Rasenfläche, kann man leicht erkennen wie viel man bereits gegossen hat. Die Wurzeln des Rasens reichen bis in eine Tiefe von 15 cm. Es genügt vollkommen, wenn das Glas zu etwa 5 cm gefüllt ist.

Mehr zum Trick mit dem Glas zum Bewässern gibt es hier >

Wer von Hand wässert, darf sich nicht durch das Glas beeinflussen lassen. Gießen Sie den Rasen wie immer. Auch die oft vernachlässigten Kanten müssen genug Feuchtigkeit erhalten. Um ein möglichst gleichmäßiges Ergebnis auf rechteckigen Flächen zu erhalten, empfehlen wir einen Viereckregner zu nutzen*.

 

Wassermengenmesser am Schlauch

Auf einem Wassermengenmesser wird angezeigt wie viel Liter Wasser bereits ausgebracht worden sind. Dieser Wert ist gut vergleichbar mit dem Gesamt-Wasserbedarf der Rasenfläche. Das Gesamtvolumina kann man errechnen: Rasenfläche (m²) x 20 l/m².

Ob man den Wassermengenmesser zwischen Schlauch und Hahn montiert oder zwischen Schlauch und Brause spielt keine Rolle. Wer jedoch Rasensprenger bevorzugt selbstverständlich ersteres.

 

Ein Stich in die Erde

Teils wird auch empfohlen Erde senkrecht herauszustechen. Man kontrolliert wie weit die Feuchtigkeit bereits das Erdreich befeuchtet hat. Die nasse Erde hat im Vergleich eine dunklere Farbe.

Diesen Tipp sehen wir aber eher kritischer. Sicherlich tut es dem Rasen nicht gut bei jeder Bewässerung mehrfach die Grasnarbe zu schädigen. Da gibt es schönere Alternative (siehe oben).

 

Benötigt man einen Rasensprenger?

Grundsätzlich kann man einen Rasen selbstverständlich mit dem Gartenschlauch bewässern. Da die Bewässerung jedoch möglichst ausgiebig durchgeführt werden sollte, kann es bereits nach 30 Minuten mühselig werden gleichmäßig das Wasser auszubringen.

Vorteile von Rasensprengern sind die gleichmäßige Ausbringung, die gute Einstellbarkeit und die Option auf automatische Bewässerung. Letzterer Punkt ist insbesondere hilfreich, da früh morgens bzw. nachts der beste Zeitpunkt zum Gießen ist.

Wir haben zwei hilfreiche Artikel verfasst, welche die Entscheidung beim Kauf von Rasensprengern erleichtern:

 

Wie oft sollte man den Rasen bewässern?

Ein Rasen wird eins bis zwei Mal pro Woche bewässert. Zu beachten ist auch, dass sandige Böden die Feuchtigkeit nicht so gut speichern können wie lehmhaltige Böden. Auch kommt es auf das Wetter an.

Im Herbst sind die Temperaturen niedrig und es regnet häufig. Oft kommt es vor, dass man einen ganzen Monat gar nicht bewässern muss. Im Sommer hingegen muss man die Frequenz erhöhen, wenn Niederschläge ausbleiben.

Wie man schnell merkt, ist eine pauschale Aussage nicht möglich. Wer jedoch einmal die Woche den Rasen bewässert, ist im guten Schnitt. Bei länger anhaltender Hitze kann man auf zwei Mal erhöhen.

Wer gerne auch Mal die Bewässerung vergisst, wird von einem Feuchtigkeitssensor profitieren*. In Verbindung mit einem passenden Bewässerungscomputer startet die Verpflegung einfach bei Bedarf.

 

Wann ist die beste Zeit, um den Rasen zu bewässern?

Die beste Tageszeit ist der frühe Morgen. Die zweite Wahl ist der Abend. Absolut schädlich ist es, wenn man den Rasen am Mittag in praller Sonne bewässert. Die Sonnenstrahlen werden durch den Brennglas-Effekt verstärkt und verbrennen den Rasen.

Wer die Möglichkeit hat automatisch zu wässern, profitiert davon bereits um 4 Uhr morgens den Rasen zu gießen. Die Zeitschaltuhr am Gartenhahn* schaltet sich automatisch ein. Der Vorteil ist, dass der Boden über die Nacht abgekühlt und die Verdunstung minimal ist. Das Wasser ist zur Zeit der stärksten Sonneneinstrahlung bereits vom Boden aufgenommen worden.

Der Abend ist nur die Ausweichalternative. Dem Rasen wird es wahrscheinlich nicht schaden am Abend zu wässern. Auch, wenn manche Gärtner behaupten, dass so die Pilzbildung beschleunigt wird, haben wir diese negative Erfahrung nie gemacht.

Der deutlich größere Nachteil liegt jedoch darin, dass der Boden vom heißen Tag noch erwärmt ist. Will man den Rasen bewässern, ist der Verbrauch höher. Ein großer Teil verdunstet bevor er von der Erde aufgenommen werden kann.

 

Was benötigt man alles, um den Rasen zu bewässern?

Rasen automatisch bewässern

Wie auch bei der Bewässerung per Hand wird bei der automatischen Bewässerung ein Schlauch benötigt. Dieser wird an den/die Rasensprenger angeschlossen. Bei den Rasensprengern nutzt man für rechteckige Flächen am häufigsten einen Viereckregner*. Kreisregner oder Sprühregner bewässern den Rasen hingegen in einem bestimmten Radius.

Wer die Bewässerung des Rasens auf Zeit steuern will, kann dies mit einem Bewässerungscomputer tun. Optimal ist die Einstellung auf 4 Uhr morgens. Ohnehin würde zu dieser Uhrzeit niemand aufstehen, nur um den Rasen zu bewässern.

Bei den Funktionen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Dieser Bewässerungscomputer* hat z.B.  zusätzlich auch noch eine Regenverzögerungs-Funktion.

 

Rasen von Hand bewässern

Wer es klassisch mag, wird den Rasen von Hand bewässern. Kleinere Rasenflächen lassen sich problemlos mit einer Gießkanne gießen. Bei größeren Flächen muss jedoch ein ausreichend langer Schlauch und eine Gartenbrause her.

Der Nachteil ist, dass man stets vor Ort sein muss, wenn der Rasen bewässert werden soll. Sobald man ein paar Tage weg ist, muss ein anderer die Pflege übernehmen. Auch kann man nicht zu idealen Zeiten bewässern.

Auch interessant:  Rasensprenger für kleine Flächen

Man sollte stets beachten, dass man auch Kanten und Ecken beachtet. In Nähe von anderen Pflanzen, die viel Wasser brauchen (z.B. Beerensträucher), kann man sich ruhig länger aufhalten.

 

Was viel kostet es einen Rasen zu bewässern?

Bewässert man den Rasen mit 15l/m², dann kostet die Bewässerung des Rasens im Schnitt etwa 6ct/m². Bei wöchentlicher Bewässerung macht das ~24ct im Monat. Wer einen 300m² großen Rasen bewässert, zahlt bei vollkommener Trockenheit also 72€/Monat (inkl. Abwasserkosten).

Bei der Berechnung sind Abwasserkosten bereits mit einbezogen. Wir gehen von einem durchschnittlichen Wasserpreis von 4€/m³ aus.

Das mag im ersten Moment ziemlich viel erscheinen. Wenn man jedoch bedenkt, dass es in Deutschland mehr als 130 Regentage im Jahr gibt, ist diese Rechnung doch eher theoretischer Natur. Auch wird man den Rasen während Frühling und Herbst weniger bewässern als im Hochsommer. Wir schätzen also, dass es realistischer ist mit 20€/Monat auf das gesamte Jahr zu rechnen.

Jeder Hobbygärtner muss in unseren Augen eine Regentonne* haben. Das spart eine Menge Geld und versorgt den Rasen mit kalkärmerem Wasser. Im besten Fall kommt man bei kleineren Rasenflächen allein mit Regenwasser zurecht.

Eine Tauchpumpe ermöglicht auch das Bewässern mit Rasensprengern und Gartenschlauch. Die Pumpe wird einfach auf den Grund der Tonne gelegt und eingeschaltet.

 

Wie schafft man es, dass das Wasser besser gespeichert wird?

Wer einen sandigen Boden hat, kann Lehm oder Tonmineralien hinzufügen. Aber auch Komposterde kann die Speicherung von Wasser fördern.

Wer regelmäßig seinen Rasen mulcht, wird auch so die Verdunstung mindern. Die feingehackten Gräser wirken wie eine Schutzschicht, die vor Verdunstung schützt.

Wenn ohnehin die Düngung bevorsteht, sollte man zu einem Dünger greifen mit hohem Kaliumgehalt und mit Patentkali. So wird das Wurzelwachstum des Rasens gefördert. Die Wurzeln sind in der Lage leichter Wasser aufzunehmen und zu speichern.

 

Tipps zur Rasenbewässerung

Lieber ausgiebig als oft

Der Rasen sollte lieber ausgiebig als oft und wenig bewässert werden. Ein bis zwei Mal die Woche sind vollkommend ausreichend. Bei geringer, aber häufiger Bewässerung sammelt sich das Wasser nur in den obersten Erdregionen.

Die Gräser haben keinen Anreiz ihre Wurzeln tief wachsen zu lassen. Die Folge ist, dass man auch in Zukunft oft bewässern muss, weil der Rasen nicht auf Trockenheit ausgelegt ist. Selbst nach einem kurzen Urlaub kann der Rasen schnell hinüber sein.

Auch Rasenkrankheiten sollen durch die häufige Bewässerung provoziert werden.

 

Die Bewässerung mit anderen Pflegearbeiten timen

Andere Pflegearbeiten müssen mit der Bewässerung koordiniert werden. Ein nasser Rasen sollte möglichst nicht gemäht werden. Aber auch die Düngung und das Kalken macht keinen Sinn, da das Granulat an den feuchten Halmen hängenbleibt.

Stattdessen sollte man die Bewässerung danach einplanen. Das Wasser hilft den Dünger besser aufzunehmen und schnell aufzulösen.

 

Regenwasser sammeln und verwenden

Insbesondere das Wässern von großen Rasenflächen kann schnell teuer werden. Gesammeltes Regenwasser in der Regentonne kann mithilfe einer leistungsstarken Gartenpumpe mit 3 bar Druck herausgepumpt werden. Das spart auf Dauer Kosten.

Wer ohnehin einen hohen pH-Wert im Boden vorfindet, sollte ohnehin nicht auf Leitungswasser zurückgreifen. Der Kalk kann Ursache dafür sein, dass der hohe Wert zumindest gehalten (wenn nicht sogar erhöht) wird.

Regenwasser hingegen ist leicht sauer und kann eine zu alkalische Erde in den grünen Bereich bringen. Vom pH-Wert ist die Verfügbarkeit von überlebenswichtigen Nährstoffen abhängig.

Wer Regenwasser verwenden möchte, braucht eine zuverlässige Pumpe. Wir empfehlen stets auf einen haushaltsüblichen Wasserdruck von etwa 3,5 bar zu achten. Eine besondere Empfehlung sprechen wir hier der Einhell Gartenpumpe aus, die in unseren Augen perfekt für die Rasenbewässerung (auch mit Rasensprengern) ist.

 

Folgen, wenn man den Rasen zu wenig bewässert

Folgen einer zu geringen Bewässerung sind, dass die Wurzeln nicht tief genug wachsen und der Rasen von Unkraut verdrängt wird. Unkräuter, wie z.B. Löwenzahn, Habichtskraut und Wegerich haben geringere Ansprüche an die Umgebung und dringen durch den Rasen. Rasen und Unkraut konkurrieren um wertvolle Nährstoffe (insbesondere Stickstoff, Phosphor und Kalium).

 

Wie bewässert man einen frisch gesäten Rasen?

Frisch gesäter Rasen ist eine besondere Herausforderung auch bei der Bewässerung. Will man seinen frisch gesäten Rasen bewässern, muss man insbesondere beachten, dass dieser sich noch nicht fest verwurzelt hat.

Man muss Rinnsale und Pfützenbildung vermeiden. Die Samen werden ansonsten an eine Stelle gefühlt. Dies bewirkt wiederum, dass man mit Lücken im Rasen zu kämpfen haben wird. Auch ein sanfter Wasserstrahl ist ein absolutes Muss.

Der Bundesverband Garten- und Landschaftsbau (BGL) empfiehlt außerdem den Boden über drei Wochen jeden Tag zu wässern. Die Feuchte sollte möglichst nicht variieren. Sind die Gräser einmal ausgetrocknet, sind sie in der Regel nicht mehr zu retten.

 

Sonstige Fragen zum Bewässern des Rasens

Bringt es etwas braunen und trockenen Rasen zu bewässern?

Will man einen verbrannten Rasen wiederbeleben, kann es helfen den Rasen ausgiebig zu bewässern. Auch, wenn der Rasen im ersten Moment abgestorben scheint, leben die Wurzeln weiter. Gegebenenfalls muss man die abgestorbenen Reste mit einem Rechen entfernen.

 

Wie verhindert man Staunässe bei der Bewässerung des Rasens?

Staunässe im Rasen ist nicht nur nervig, sondern schadet auch dem Rasen. Wer Staunässe im Rasen beseitigen möchte, sollte den Boden aerifizieren, sanden und vertikutieren. Damit dürfte der Großteil der lehmigen Böden durchlässiger werden. Bei besonders harten Fällen kann man auch über eine unterirdische Drainage nachdenken.

 

Kann man einen Rasen auch zu viel gießen?

Man kann einen Rasen auch zu viel bewässern. Die Staunässe fördert Pilzbefall. Aber auch ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass die Gräser anfangen zu faulen. Auch Moosbildung kann eine längerfristige Konsequenz sein.

 

Fazit: Wer seinen Rasen bewässern möchte, braucht das richtige Equipment

Im Prinzip ist das Bewässern des Rasens eine reine Routineaufgabe. Wer die richtigen Helfer hat, wird Spaß am Gießen finden. Wer eher faul ist, wird die Vorteile der Bewässerungsuhr genießen. Die wichtigsten Prinzipien haben wir Ihnen hier ausführlich vorgestellt. Mehr als das kann man beim Bewässern nicht falsch machen. Also keine Scheu und auf geht’s an die Rasenpflege!

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