
Wie kann man Staunässe im Rasen beseitigen?
Am effektivsten beseitigt man Staunässe im Rasen durch eine Drainage. Aber auch 60 cm tiefe Erdlöcher lassen das Wasser abfließen. Dazu benutzt man einen Erdbohrer und befüllt das Loch mit Kies. Sanden, Vertikutieren und Aerifizieren sind für Flächen mit geringer Staunässe geeignet.
Wir gehen im Folgenden noch einmal näher auf die einzelnen Methoden ein, um einen kurzen Überblick über die Vorgehensweisen zu schaffen.
Staunässe im Rasen beseitigen mit einem Erdbohrer
Mit einem Erdbohrer* werden 60 Zentimeter tiefe Löcher in gleichmäßigen Abständen in den Rasen gebohrt. Diese Löcher werden mit Kies befüllt, damit das Wasser ablaufen kann. Auf einem Rasen bietet sich neben der Anwendung des Kieses auch Sand an. Dieser lockert die lehmige Erde auf und sorgt gleichzeitig für einen guten Abfluss des Wassers.
Drainage bei hartnäckiger Flutung des Rasens
Die Drainage ist die aufwendigste Methode einen Rasen zu entwässern. Wenn das Wasser auf dem Rasen jedoch nachhaltig nicht versickert, ist es eine Wunderwaffe.
Eine Drainage für die Rasenentwässerung erfordert jedoch ein paar Arbeitsschritte:
Schritt 1: Gräben für Drainage
Zunächst hebt man die Gräben für die Drainage-Rohre aus. Wer einen bestehenden Rasen hat, sticht den Rasen zunächst vertikal in quadratische Stücke. Nun kann man mit den Spaten unter die Grassode führen und den Rasen abtragen.
Der Graben muss 50 cm tief sein und genug Platz für Kies und das Rohr bieten. Zwischen zwei Bahnen hat sich ein Abstand von 2 Metern bewährt.
Schritt 2: Ausfüllen der Gräben
Nun füllt man den Kies in die Gräben. Achten Sie darauf, dass durch das Einfüllen eine Steigung von mindestens 2% entsteht. So kann das Wasser später selbständig über die Rohre abfließen.
Beachten Sie dabei, dass das Wasser stets zum tiefsten Punkt der Fläche geführt werden sollte. Dort platzieren wir später unseren Sickerschacht oder unseren unterirdischen Regenwassertank.
Schritt 3: Verlegen des Drainagerohrs zur Entwässerung
Nun umwickelt man das Drainagerohr mit dem Sickervlies. Hat man einen Vliesschlauch, stülpt man diesen über das Rohr.
Das Drainage-Rohr wird mit vorhin genannter Steigung mittig im Graben verlegt. Alle Leitungen werden in einer gemeinsamen gebündelt. Diese mündet dann letztendlich im Sickerschacht oder im Wassertank. Zu Guter letzt füllt man die Löcher wieder mit Kies und etwa 20 cm Erde. Danach wird die abetragene Grassode wieder festgedrückt und gewässert.
Was benötigt man für die Drainage am Rasen?*
Offensichtlich sind das Drainagerohr und Sickervlies die wichtigsten Arbeitsmaterialien. Wer die einzelnen Rohre zusammenführen will, wird auch T-Stücke brauchen. Der Sickerschacht ist die letzte Station. Dieser sollte tief genug sein, um wasserdurchlässige Bodenschichten zu erreichen.
Staunässe im Rasen beseitigen durch Sanden
Insbesondere lehmhaltige Böden vertragen eine Sandung. Durch das Sanden wird der Boden aufgelockert. Die Erde verdichtet sich nicht mehr so sehr. In der Regel sandet man den Rasen mindestens einmal im Jahr.
Zum Sanden eignet sich feinkörniger Sand. Gewöhnlicher Spielsand aus dem Baumarkt ist eine beliebte Wahl. Das Material wird auf dem Rasen ausgebracht und mit einem Straßenbesen eingearbeitet. Wer mehr zum Rasen sanden erfahren möchte, ist in diesem Beitrag gut beraten >
Staunässe im Rasen beseitigen durch Aerifizieren
Aerifizieren, oder auch Rasen lüften genannt, meint das gleichmäßige Einstechen von Löchern über die gesamte Rasenfläche hinweg. Durch diese Pflegearbeit wird der Rasen gut durchlüftet und Nährstoffe, Wasser und Sauerstoff gelangen besser an die Wurzeln.
Aber auch kann das Aerifizieren hilfreich sein, wenn man Staunässe auf dem Rasen beseitigen möchte. Das Wasser gelangt besser in das Erdreich und wird an Rasenfilz und ähnlichen Rückständen vorbeigeführt.
Zum Aerifizieren gibt es unterschiedliche Werkzeuge und Methoden. Am einfachsten ist jedoch die Wahl von Rasenlüfter Schuhen. Diese klemmt man unter den eigentlichen Gärtner Schuh. Dann beginnt man in einer Ecke des Rasens und arbeitet die Gesamtfläche in Bahnen ab.
Die etwa 5 cm langen Nägel stechen eine Vielzahl Löcher in die Oberfläche. Wer mehr zum Rasen aerifizieren erfahren möchte, sollte sich dringend unseren umfangreichen Artikel zu diesem Thema durchlesen.
Staunässe im Rasen mit einem Vertikutierer beseitigen
Das Vertikutieren beseitigt Rasenfilz und Moos aus dem Rasen. So hat das Wasser besseren Zugang zur Erde. Nicht nur der Rasen profitiert davon. Das gestaute Wasser kann besser ablaufen. Im Gegensatz zum Aerifizieren werden beim Vertikutieren keine Löcher in den Boden gestochen.
Grundsätzlich ist das Vertikutieren insbesondere bei geringer Staunässe sinnvoll. Wer jedoch über mehrere Tage mit Nässe auf dem Rasen zu kämpfen hat, sollte eher zum Erdbohrer greifen.
Da Vertikutieren ohnehin zur alljährlichen Rasenpflege gehört, sollte man sich einen Vertikutierer zulegen. Der Rasen gewinnt an neuem Wachstum und Rasenfilz blockiert nicht die Wasserzufuhr. So wird das Gerät auf dem Rasen garantiert nicht nur zum Beseitigen der Staunässe verwendet.
Folgen von Staunässe im Rasen
Faulen der Rasenwurzeln
Insbesondere nach längerer Staunässe kann es vorkommen, dass die Wurzeln vom Rasen anfangen zu faulen. Übler Geruch und das Absterben des Rasens sind zwei Folgen, die man durch Entwässerung des Rasens verhindern kann.
Rasenmähen unmöglich
Nassen Rasen zu mähen ist eine Qual. Der Rasenschnitt klebt am Messer, im Fangkorb und die Schnittleistung lässt nach. Die Gräser werden durch die verklebten Klingen herausgerissen. Insbesondere bei Staunässe ist es nahezu unmöglich den perfekten Zeitpunkt zum Rasenmähen zu finden.
Wenn das Wasser auf dem Rasen nicht versickert, bleibt einem nur noch das Mähen an wenigen ausgewählten Tagen im Jahr.
Düngen kann man sich sparen
Das Düngen wird ineffektiv. Das Granulat löst sich im Kontakt mit Wasser auf. Kann dieses Wasser jedoch nicht aufgenommen werden, schädigt das im Zweifel auch den oberirdischen Rasenpflanzen. Im schlimmsten Fall sammelt sich der ganze aufgelöste Dünger an der tiefsten Stelle des Rasens.
Die Folge ist eine punktuelle Überdüngung, welche zum Verbrennen der Rasenpflanzen führen kann.
Kalken ist noch sinnloser
Ohnehin sollte man das Kalken des Rasens nie auf Verdacht durchführen. Der Kalk wird auf die gleiche Weise aufgenommen wie der Dünger. Sammelt sich das aufgelöste Kalkwasser an einer Stelle kann dies fatale Folgen haben.
Der pH-Wert des Bodens steigt ins Unermässliche, sodass der Rasen nicht mehr an die überlebensnotwendigen Nährstoffe kommt. Ein Absterben der Rasenpflanzen ist vorprogrammiert. Wer ohnehin den Boden kalken muss, sollte sich vorher überlegen, wie er die Staunässe im Rasen beseitigen kann.
Fazit: Staunässe im Rasen beseitigen ist eine Aufwandsfrage
Hat man auf dem Rasen mit Wasser, welches nicht versickern will, zu kämpfen, ist es nur eine Frage des Aufwands. Generell kann man mit einer Drainage nahezu jede Fläche trockenlegen. Grundsätzlich würden wir es in härteren Fällen erstmal mit dem Erdbohrer gegen Staunässe versuchen. Wenn dieser keinen Erfolg zeigt, führt kein Weg an der Drainage vorbei.